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Ganz großes Kino

Vor circa 50 Jahren saß ich mit einigen Freunden im Kino und hab einen Film gesehen, der war damals schon fast 45 Jahre alt (eigentlich wollten wir an dem Abend nur was erleben, ins Kino gehen [egal, was für'n Film], anschließend nen Bier »zischen« und ein bisschen abhängen sowie schwatzen). Dieser Film hat das dann aber nicht zugelassen, wir waren danach alle einfach nicht mehr »drauf« (soll heißen, nicht mehr in der Stimmung). War dann ein sehr ruhiger Abend, denn uns haben die Worte gefehlt. Gesehen haben wir übrigens den Film »Im Westen nichts Neues«. Nein, nicht die neue Fassung, sondern die von 1930 – obwohl s/w, so sehr beeindruckend, dass man ihn unbedingt gesehen haben sollte. Da fällt einem danach nix mehr ein, außer: »... das willst Du niemals, nicht für Dich, schon gar nicht für Deine Familie oder irgendjemand!« Deswegen ein Wunsch an alle Entscheidungsträger: »… ich brauche keine markigen Sprüche oder alternativ angebliche rote Linien (die nach und nach eh überschritten werden). Ich will tatsächliche Bemühungen sehen, um diesen Krieg zu beenden. ... und ja, da habe ich bei einigen meine Zweifel, dass der Wille dazu überhaupt vorhanden ist!« Dazu passend noch ein Zitat von Erich Maria Remarque: »Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.« Das schreibe ich als Vater eines Sohnes. Traurig, dass man sich heutzutage solche Gedanken machen muss, das stand nicht auf meiner »bucket-list«.

Hauke M., Rostock, 17.06.2024

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