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< Zurück zur ÜbersichtDie Welt neu ordnen?
„Die Welt neu ordnen“ heißt im Klartext, so, wie es bisher abgelaufen ist: Illegale Tätigkeiten der Geheimdienste, Initiierung von Bürgerkriegen und sog. Farbrevolutionen bis hin zu militärischen Eingriffen, um US-freundliche Regierungsgremien zu installieren. In diesen Tagen fand der G-7-Gipfel im englischen Cornwall statt, auf dem Biden verlauten ließ, die Welt neu ordnen zu wollen. Wer hat ihn dazu beauftragt? Hat ihm das der Himmel geflüstert oder spielen die Amerikaner selbst Gott auf Erden? Reine Zahlenaussagen: Da maßen sich 4,2% (330 Mio. US-Einwohner) der Weltbevölkerung an, die restlichen 95,8% (7, 507 Mrd.) nach ihrem Willen zu disziplinieren? Trump brachte es auf die Spitze: „America first!“ Bei Biden ist es nicht anders: „America first“ in Politik, Wirtschaft und Militär! (Nur ist der alte Herr etwas diplomatischer als sein Vorgänger.) Dabei geht es ausschließlich um rein amerikanische Interessen, was mit „nationaler Sicherheit“ bemäntelt wird. Die propagierten „westlichen Werte“ sind doch nur Speck für die Mäuse, eine Beruhigungspille, damit die USA gnadenlos ihre Interessen durchsetzen können. Die Sowjets mussten nach 1990 abziehen, die Amerikaner blieben mit ihren A-Waffen in Deutschland. Und Ramstein ist für sie in Europa der wichtigste Stützpunkt, damit sie ihre und der Geheimdienste Politik gen Osten (Baltikum, Polen, Ukraine) und in Nah-Ost umsetzen können. Z.B. das Vorgehen der US-Polizei gegen Andersfarbige oder Guantanamo, was nicht einmal der Friedensnobelpreisträger B. Obama beseitigt hat – die USA haben keinen Grund, andere an den Pranger zu stellen. In einem Toast des früheren Bundespräsidenten R. v. Weizsäcker sagte er am 7. September 1987 zur Begrüßung E. Honeckers: „Die wichtigsten Probleme, die auf unserer Tagesordnung stehen, können weder vom Osten noch vom Westen allein gelöst werden. Wir können sie nur in vernünftiger Zusammenarbeit meistern.“ Wie wahr! Das gilt heute ebenso wie damals! Selbst Bundeskanzler Kohl bekannte sich zu der Forderung, dass nie wieder von deutschem Boden Krieg ausgehen soll. Die Lösung hieß damals und heißt auch heute: „Lieber hundertmal miteinander reden, als einmal aufeinander schießen.“ Es scheint leider alles vergessen zu sein, wenn sich deutsche Politiker heute als Hilfssheriffs in der Welt aufführen. Die Welt ist nun mal verschiedenartig, und wenn man gut miteinander auskommen will, muss alles Oberlehrerhafte unterbleiben und diese Verschiedenartigkeit anerkannt und toleriert werden, und wenn man echt Kriege vermeiden will, geht das nicht anders. Die Völker können so miteinander leben, das ist vielfach bewiesen, aber die werden ja leider nicht gefragt. Wolfgang Mengel, Stralsund
Wolfgang Mengel, Stralsund, 22.06.2021