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< Zurück zur ÜbersichtKrieg und Russophobie
Jeder Krieg ist zu verurteilen, er darf im Zeitalter von mit Atomsprengsätzen bestückbaren Interkontinentalraketen gar nicht erst ausbrechen. Äußerungen, wonach der Westen sich bei Sanktionen gegen Russland nicht von der Atomkriegsgefahr beeinflussen lassen solle, halte ich für unverantwortlich. In einem neuen Weltkrieg würden sowohl Nato-Länder als auch Russland, China, Nordkorea bis zur Unkenntlichkeit verwüstet werden. Besorgniserregend ist die gegenwärtige manipulative Beeinflussung der öffentlichen Meinung im gegnerischen und eigenen Land. Dramatische Aufnahmen sollen die Nato zum Kriegseintritt bewegen. Das Sowjetische Ehrenmal in Berlin, als Grabstätte für 2500 in der Schlacht um Berlin 1945 gefallene Sowjetsoldaten gebaut, wurde als Haßobjekt mit Hakenkreuzen beschmiert, ebenfalls mit Morddrohungen gegen Russen. Russische Bürger, auch mit jüdischer Herkunft, ängstigen sich wegen ihrer Sprache. Was hat die Sprache von Lomonossow, Tolstoi, Puschkin mit dem Ukraine-Krieg zu tun? In einer Kirche erhielt ich Karfreitag ein Textblatt mit der Losung »Der Herr ist auferstanden...« in verschiedenen Sprachen, z.B. in Griechisch, Englisch, Ukrainisch, sogar in der Sprache der polynesischen Bewohner Neuseelands (Maori), nicht in Russisch. Die schlimm gewordene Russophobie (also Abscheu) sollten alle Bürger ablehnen.
Dr. Hans Bomke, Schwerin, 29.04.2022