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Gedanken zur ARD-Wahlarena vom 17.02.2025: Neben vielen anderen Fragen fanden die Themen Wohnung, Arbeit und Bildung ein reges Interesse. Jeder Mensch muss eine Wohnung haben, die warm, trocken und bezahlbar ist. Warm und trocken sind angebotene Wohnungen, nur die Miethöhe ist oft von den Interessierten nicht zu bezahlen. In einem Teil des heutigen Deutschlands wurde dieses Problem mit serienmäßig hergestellten Plattenbauten gelöst. Warum geht das heute nicht? Den Begriff Sozialwohnung für weniger komfortable Wohnungen finde ich in diesem Zusammenhang diskriminierend. Jeder Mensch ist gleich zu behandeln und sein Wert ist unabhängig von seinem Geldbeutel. In der Diskussion kam auch zum Ausdruck, dass eine hohe Zahl von jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung in das Arbeitsleben kommen. Nach meiner Auffassung schadet der in Deutschland praktizierte Föderalismus im Bildungssystem einer qualifizierten Bildung. In dieser Frage kam gestern Abend Herr Merz leicht ins Stottern. Allerdings sagte er nicht, dass er das Bildungssystem zur Bundessache machen möchte. Jedenfalls sollte der heutige Flickenteppich bald der Vergangenheit angehören. Deutschland ist ein Land ohne nennenswerte Bodenschätze und gerade deshalb sollte Bildung in jeder Lebensphase an erster Stelle stehen. Zur Bildung zähle ich nicht nur Schule, Berufsausbildung und Studium, nein, dazu gehören auch bezahlbare Eintrittskarten in Theater, Kinos, Sportstätten usw. Zum Thema Arbeit ist unser Staat zu großzügig. Er überlässt es dem einzelnen Menschen zu entscheiden, ob er arbeiten geht oder nicht. Vielen ist nicht klar, dass die Arbeit der heutigen älteren Generation und deren weiteren Vorfahren erst zu dem heutigen Wohlstand geführt hat. Ich habe eine Zeit erlebt, in der Menschen, die, obwohl arbeitsfähig, keiner Arbeit nachgingen, als asozial bezeichnet wurden und dafür mit Gefängnis bestraft werden konnten. In der damaligen gültigen Verfassung stand „Das Recht und die Plicht zur Arbeit bilden eine Einheit.“ Verhehlen möchte ich dabei nicht, dass es besonders in Produktionsbetrieben zeitweise vorkam, dass wegen Materialmangel nicht genügend Arbeit vorhanden war. Diese Misere dürfte unter gegenwärtigen Bedingungen überwunden sein. Ich meine, in das Grundgesetz gehört ein Passus, dass jeder arbeitsfähige Mensch zur Arbeit gezwungen werden kann. Das würde den bestehenden Arbeitskräftemangel erheblich entlasten.
Winfried S., Rostock, 19.02.2025