Alarm im Tropenhaus

Die Kakteenfreunde der DKG-Ortsgruppe »Hugo Baum« Rostock pflegen enge Kontakte zum Botanischen Garten der Universität Rostock. Dabei steht insbesondere das »Loki-Schmidt-Gewächshaus« im Mittelpunkt des Interesses, da hier die Kakteen-und Sukkulentensammlung untergebracht ist. Diese einst sehr umfangreiche, gut sortierte und sehr gepflegte Sammlung war davor in den Gewächshäusern in der Doberaner Straße aufgestellt, die 2009 aufgrund des baulichen Zustandes aufgegeben werden mussten. Diese Sammlung ging zu einem großen Teil auf das Wirken von Hugo Baum, einem der anerkanntesten Botaniker des frühen 20. Jahrhunderts zurück, der von 1901 bis 1933 als Garteninspektor im Botanischen Garten Rostock arbeitete. Die Umsiedlung in das 2009 eingeweihte Tropenhaus war als Provisorium gedacht, wohl wissend, dass die Örtlichkeit den Bedingungen dieser hochsukkulenten Pflanzen in keiner Weise entsprach. Ein eigenes Gewächshaus für Kakteen und andere Sukkulenten sollte folgen. Der aktuelle Zustand der Sukkulentensammlung kommt einer Katastrophe sehr nahe. Trotz intensiver Bemühungen des Fachpersonals gehen jährlich eine Vielzahl von Pflanzen unwiederbringlich verloren und auch die noch vorhandenen befinden sich in keinem guten Zustand. Gerade in den Wintermonaten benötigen die Pflanzen eine Ruhezeit und müssen absolut trocken, möglichst hell und bei niedrigen Temperaturen stehen. Das Gebäude erfüllt die notwendigen Anforderungen nicht. Das Dach ist undicht. Regenwasser tritt in Mengen ungehindert ein. Durch die örtliche Lage des Raumes (Nordwest) und die umgebenden hohen Massivwände ist es viel zu dunkel. Schwitzwasser bildet sich an unzähligen Stellen an den Dachpaneelen, tropft in Mengen ab und hält den Raum dauerhaft feucht. Schlimmer geht es kaum! Wenn hier nicht kurzfristig Abhilfe geschaffen wird, ist die Sammlung in wenigen Jahren komplett verloren. Wir als Freunde dieser wunderbaren exotischen Pflanzen können und wollen uns dieses Szenario so nicht vorstellen. Die Missstände sind seit Jahren bekannt. Es ist genug. Das lange angekündigte neue Gewächshaus muss dringend her, damit sich der Botanische Garten vor den Rostockern, ihren Gästen und einem fachkundigen Publikum nicht schämen muss. In das Konzept zur Vorbereitung und Gestaltung der BUGA wird der Botanische Garten ja sicher auch wegen der kurzen Wege von und zum Stadthafen mit einbezogen. In diesem Zusammenhang eröffnen sich hoffentlich auch neue Möglichkeiten. Sehr in Sorge und zur Mithilfe bereit

Die Rostocker Kakteenfreunde, Rostock, 29.01.2020