Archiv
< Zurück zur ÜbersichtMaßstäbe stimmen nicht
In der Landeshauptstadt geht die Diskussion um die Anerkennung des Schlossareals als Weltkulturerbe munter weiter. Weltkulturerbe oder Schlossfestspiele - das ist hier die Frage! Als normal denkender Mensch fragt man sich allerdings, warum diese Entscheidung alternativlos sein soll. Was kann es einem Weltkulturerbe schaden, wenn der Alte Garten einmal im Jahr für einige Tage für Theater-Aufführungen genutzt wird? Das ist absolut kleinkariertes Denken. Weltkulturerbe kann doch noch bedeuten, in die Steinzeit zurück zu fallen. Und wenn die Maßstäbe denn so streng sein sollen, dann ist zu überlegen, was uns das Weltkulturerbe wert ist. Denkt man da z.B. an Dresden, wo der Bau einer Brücke die Aberkennung des Titels bedeutete, so zeigt sich doch, dass die Stadt weiterhin bekannt und bei den Touristen beliebt ist. Das Schweriner Schloss ist deutschlandweit bekannt und von Touristen gern besucht. Die Schlossfestspiele dagegen bringen zehntausende zusätzliche Gäste in die Stadt, wovon wir alle profitieren. Wovon also haben wir mehr?
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 18.01.2020