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< Zurück zur ÜbersichtBesorgnis im Irankonflikt
In letzter Zeit nimmt ja der Konflikt zwischen den USA und Iran bedrohliche Ausmaße an, so dass man um den Weltfrieden fürchten muss, wenn beide Parteien so weiter machen. Zwar sagen beide, dass sie keinen Krieg wollen, aber ich habe das Gefühl, die Amis suchen nach einem Vorwand, um die Atomanlagen im Iran bombardieren zu können. Wenn der Iran aus Rache für ihren ermordeten General nun wirklich Einrichtungen der USA, seien es Schiffe, Stützpunkte der Armee oder anderes bei dem Amerikaner zu Schaden kommen, dann hat Trump diesen Vorwand, um sich in der Welt rechtfertigen zu können. Und das schlimmste ist, er kann dann den Bündnisfall für die Nato ausrufen und ganz Europa muss dann in diesen Konflikt eintreten und militärische Hilfe für die USA leisten. Dann kann Deutschland nicht mehr sagen, wir stellen Überwachungsflüge und medizinische Hilfe, dann sind Kampftruppen gefragt mit allem, was dazu gehört. Das wird dann ganz andere Dimensionen annehmen, je nachdem wie sich Russland dann verhält. So weit hat es das Europa dann gebracht mit seiner zaudernden Politik der Uneinigkeit und des Wegsehens. So kann es enden, wenn man keine starke Position hat, weil man durch jahrelanges Umschiffen aller Probleme nicht mehr ernstgenommen wird und so keinerlei Einfluss auf irgendeine Entwicklung in der Region oder gar eine der streitenden Parteien mehr hat. Deutschland und Europa haben sich duch Ausblenden der Wahrheit in eine sehr schlechte Position gebracht, in der sie nur noch Zuschauer sein können und wenn es ganz schlecht kommt auch noch zu Mittätern werden, weil sie es versäumt haben, durch wirtschaftliche aber auch militärische Stärke die notfalls auch eingesetzt werden kann, um europäische Interessen zu vertreten. So werden wir in der Welt nicht mehr ernstgenommen und dürfen dann wieder nur die humanitäre Schadensbegrenzung übernehmen. Das kann doch nicht Ziel Deutscher und Europäischer Politik sein.
Rainer Gutz, Neubrandenburg, 07.01.2020