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< Zurück zur ÜbersichtWo bleibt das Engagement für Schwerin?
In der Tat stellt sich diese Frage. Ist es nicht eine grandiose Verschwendung von Ressourcen, in Schwerin einen riesigen Komplex hinzustellen, der bald bezogen werden kann von Museum, Archäologie oder Archiv? Das ist etwas Handfestes. Stattdessen wird alles mögliche an Kulturgut noch immer nach außen verlagert, zumal dazu auch dort erst noch etwas Neues gebaut werden müsste, indem z.B. die Akten des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen der ehemaligen Nordbezirke allesamt nach Rostock gehen sollen, wenn es nach bestimmten einflussreichen Politikern ginge, obwohl die Landes-Archivlandschaft sich in Schwerin konzentriert. So ist z.B. auch das SED-Schriftgut des Nachkriegs-Mecklenburg bzw. des ehemaligen Bezirkes Schwerin im Landeshauptarchiv Schwerin in guten Händen. Hier nur noch eine kleine Korrektur, indem die „Frage der Ansiedlung der Landesbehörde für den Bundesbeauftragten der Unterlagen der Staatssicherheit“ anders formuliert werden muss, denn der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, kurz BStU, bzw. seine Außenstellen Schwerin (in Görslow), Rostock und Neubrandenburg ist keine Landesbehörde. Das Land hat in Schwerin aber eine „Landesbeauftragte M-V für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes“ (Bleicherufer 7) mit eigenen Kompetenzen, welche mit dem Bundesbeauftragten kooperiert, selber aber nicht die Akten beherbergt und verwaltet. In besagtem Komplex waren ursprünglich auch für den BStU Kapazitäten eingeplant. … Vielleicht hat der Bundes- bzw. Landesrechnungshof schon ein Auge drauf? Vielleicht kann ja Mario Barth eine Antwort finden?
Haiko Hoffmann, Schwerin, 06.01.2020