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< Zurück zur ÜbersichtFreundlichkeit – keine veraltete Tugend
So mancher Zeitgenosse schmiedet am Ende des Jahres Pläne. Jeder hat auch seine persönliche Wünsche, die in Erfüllung gehen sollen. Manche Vorhaben sind kostspielig und nicht immer erfüllbar. Es gibt aber auch etwas, was leicht zu bewerkstelligen ist und nichts kostet. »Freundlichkeit« ist das Zauberwort. Über Freundlichkeit freut sich jeder, denn sie öffnet Türen. Jeder Mensch hat gelegentlich Stress oder ist gefrustet. Zielführend ist es dann nicht, wenn man sich an anderen abreagiert. Die Kassiererin kann letztendlich nichts dafür, dass die Schlange so lang ist, oder die Arzthelferin ist nicht dafür verantwortlich, dass man schnell einen Termin bekommt. Höflichkeit und Freundlichkeit gelten als Tugenden. Damit wird die Gesellschaft zusammengehalten. Wer möchte, dass Kriege erst gar nicht entstehen, muss versuchen, selber seinen Teil dazu beizutragen. Das kann er, wenn er seinen Mitmenschen respektvoll und freundlich begegnet. Unsere Gesellschaft spiegelt die verschiedensten Meinungen wider. Jeder betrachtet ein bestimmtes Thema von seinem Standpunkt aus. Manchmal, wenn die Ansichten weit auseinanderdriften, muss man Kompromisse eingehen. Jeder geht einen Schritt auf den anderen zu. Der Mensch, der am Ende nur seinen eigenen Willen durchsetzen will, erweist dem Ganzen einen schlechten Dienst. Dass sich 2025 die Menschheit auf ihre Tugenden besinnt, hoffe ich sehr. In dem Sinne wünsche ich alle BLITZ-Lesern, dass das neue Jahr vor allem freundliche Begegnungen mit sich bringt.
Kerstin Schnegula, Rostock, 31.12.2024