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< Zurück zur ÜbersichtGleich und gleich - zwei völlig verschiedene Dinge
Auch auf die Gefahr hin, dass einigen Zeitgenossen absolut nicht gefällt, was ich hier schreibe – aber wer sagt uns denn, dass das westliche Narrativ die einzige Wahrheit ist? Es ist dringend notwendig, hinter die Kulissen zu schauen. Das Assad-Regime ist gestürzt, und Israel macht sich über Syrien her, obwohl noch gar keine neue Regierung vorhanden ist. Aber vielleicht gerade deshalb ist es günstig vorzusorgen. Damit auf gar keinen Fall irgendwie die Möglichkeit entstehen könnte, dass der neu entstehende Staat Israel etwas antun könnte, wird in Syrien alles platt geschossen, sogar die ganze Infrastruktur des schon geschundenen Landes. Zivilschäden sind dabei Kollateralschäden. Israel beruft sich auf Art. 51 der UN-Charta, und der Westen sagt dazu kein Wort und akzeptiert das natürlich, Israel hat das Recht zur Selbstverteidigung. Das sind noch nicht einmal Kampfhandlungen, denn ein Gegner ist nicht vorhanden. Dass im Gaza-Streifen weit über 40.000 Palästinenser getötet worden sind – wenn das der Sicherheit Israels dient, ist das alles okay. Wenn Putin für die Sicherheit seines Landes sorgt, dann ist er der größte Verbrecher aller Zeiten. Der Westen hat ihm die Sicherheitsgarantien verwehrt, und das Recht auf Selbstverteidigung steht ihm natürlich nicht zu. Dazu wird in seinem Fall der Bezug auf den schon genannten Artikel 51 der UN-Charta nicht anerkannt, denn nach Ansicht des Westens hat Russland kein Recht auf Sicherheit. Dass der Unsicherheitsfaktor die Ukraine ist (Ex-Nato-Generalsekretär Stoltenberg gab im Februar 2023 zu, dass der Krieg nicht 2022 mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine begann, sondern schon 2014 nach dem Maidan-Putsch, als noch gar keine russischen Truppen in der Ukraine waren), wird öffentlich unter den Teppich gekehrt. Welche Verbrechen die Kiewer Regierung an den russischen Ethnien, vor allem in der SO-Ukraine, begangen hat, ist in den Mainstreammedien kein Thema. Von Russland geht ja Gefahr für den kompletten Westen aus, man unterstellt ihm, es wolle sich nicht nur die Ukraine einverleiben, sondern ganz Westeuropa incl. des Baltikums annektieren. Hat der Westen dafür auch nur einen absolut belastbaren Beweis? Nein, den gibt es nicht, aber es ist hinreichend bekannt, wie die US-amerikanische Geostrategie in dieser Richtung aussieht. Und man braucht ja ein festes Feindbild, damit die Rüstungsindustrie gefüttert werden kann. Wie dringend werden diese vom Staat vertanen Gelder in anderen gesellschaftlichen Bereichen gebraucht! Aber wer „kriegsfähig“ gemacht werden muss, hat den Gürtel natürlich enger zu schnallen, und wenn eine Bedrohung aus dem Osten hinreichend und kontinuierlich dargestellt wird, indem immer wieder die besondere Aggressivität Putins betont wird, dann muss geglaubt werden, dass es nur er ist, der sich nicht an die Gesetze hält. Ist nur nicht zu verstehen, dass sich viele Staaten der BRICS-Gruppe zuwenden, wenn Putin aus westlicher Sicht eine solche unberechenbare Gefahr darstellt. Aber der Westen hat eben seine eigene Sichtweise (dazu gehört auch, dass in Persona der Außenministerin Deutschland Syrien schon wieder vorzuschreiben versucht, was es nach dem Sturz Assads zu tun hat), und es ist abzusehen, dass er damit nicht mehr weit kommen wird. Es ist zu hoffen, dass die Menschen der westlichen Hemisphäre einen Blick dafür bekommen, welche Hindernisse in der Politik, vor allem Russland gegenüber, aufgebaut werden. Wir wünschen uns ein friedliches 2025!
Wolfgang Mengel, Stralsund, 16.12.2024