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Vom Struwwelpeter zur großen Politik

In ihrem Leserbrief "Meine Sichtweise" im "Blitz" vom 1. Dezember nennt Vera W. den "Struwwelpeter", jenes vor nunmehr 180 Jahren als Weihnachtsgeschenk entstandene Buch. Aus ihm kommen mir in jüngerer Zeit immer mal wieder die Zeilen "Der Friederich, der Friederich, das war ein arger Wüterich" in den Kopf. Und von dort wandern die Gedanken zu dem viel gescholtenen Olaf, der sich von dem zuvor Genannten u.a. dadurch unterscheidet, dass er über Folgen nachdenkt, bevor er entscheidet. Solche Besonnenheit wird von seinen Kritikern gerne als Führungsschwäche missdeutet. Doch wenn heute "hinten, weit, in der Türkei, die Völker auf einander schlagen" können daraus auch für uns angesichts der erschreckenden Zahl unberechenbarer Autokraten in Entscheidungsgremien und den ihnen heute zur Verfügung stehenden technisch-militärischen Mitteln große Gefahren entstehen. Man muss dem Kanzler nicht in allen seinen politischen Entscheidungen zustimmen, aber es ist anzuerkennen, wie ernst er seinen Eid nimmt, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Solche Gedanken kommen einem sehr alten Mann, der den Zweiten Weltkrieg bewusst erlebt und in Erinnerung hat und sich unter den neuen kriegerischen Bedingungen um die Zukunft von Enkeln und Urenkeln große Sorgen macht.

Manfred S., Rostock, 02.12.2024

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