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Wie es gerade passt!

Der ukrainische Präsident Selenskyj überrascht immer wieder mit abrupten Kehrtwendungen, wer sein Freund und wer sein Feind ist. Erster vor wenigen Tagen lobte er Deutschland und Noch-Kanzler Scholz für die großartige Unterstützung im Krieg gegen Russland, und er erwarte, dass das so bleibe angesichts der möglichen Einschränkungen der Hilfen aus den USA. Jetzt hat Scholz das getan, was alle Friedensliebenden schon lange erwartet haben: er hat mit Putin telefoniert und über Möglichkeiten der Beendigung des Krieges gesprochen. Was auch immer als wahltaktische Überlegung dahinter gesteckt hat, es war ein guter Entschluss! Um so unverständlicher die scharfe, fasst beleidigende Reaktion aus Kiew. Unverständlich allerdings auch, dass die deutsche Regierung sich ständig widerspruchlos beleidigen lässt. Selenskyj sieht es als Verrat an, wenn über ein Kriegsende gesprochen wird. Das spricht Bände! Die Sorge, dass eine Lösung angestrebt wird, die den nationalistischen Kräften der Ukraine nicht gefällt, ist sicher nicht unberechtigt, aber Selenskyj sollte sich auch darüber im Klaren sein, was von der Ukraine übrig bleibt, wenn der Westen ihn nicht mehr unterstützt, weil auch dessen Möglichkeiten nicht unbegrenzt sind und das Volk der Unterstützerländer nicht mehr mitmacht.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 16.11.2024

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