Wieder einmal verlassen US-Truppen Hals über Kopf ein Land, dem sie eine friedliche, demokratische Zukunft versprochen haben, in das sie Milliarden Dollar versenkt und ihre NATO-Partner mit hineingezogen haben. Die gleichen Bilder einer überstürzten, chaotischen Flucht kennen wir aus Vietnam. Auch dort haben die USA ein korruptes Regime jahrelang mit Geld und Waffen unterstützt, um dann von den „Ameisen des Nordens“, so bezeichneten sie die Vietcongkämpfer verächtlich, aus dem Land gejagt zu werden. Nur sind in Afghanistan nicht nur Amerikaner sinnlos gefallen, sondern auch die mit in die Kämpfe einbezogenen Nato-Partner mussten einen hohen Blutzoll zahlen und für eine Sache sterben, die nach Berichten von Fachleuten von Anfang an aussichtslos war. Ja, die USA haben vor Jahren die Taliban mit Waffen und Geld versorgt, als es galt, die Sowjetarmee, die von den damals herrschenden Machthabern zu Hilfe gerufen wurde, zu bekämpfen. Wie schnell und in wilder Panik ein Regime zu Ende gehen kann, zeigen uns die schrecklichen Bilder aus den Medien. Hoffentlich ziehen die verantwortlichen Politiker ihre Lehren daraus, siehe der Einsatz in Mali, aber das scheint wohl nur eine vage Hoffnung zu sein.
K.-P. Elsholt, Consrade