In letzter Zeit ist unter Politikern und Historikern erneut eine Diskussion entbrannt, ob das Ende des Zweiten Weltkrieges für Deutschland eine Befreiung oder eine Niederlage war. Für mich ist diese Diskussion so überflüssig wie ein Kropf und eine Beleidigung der Millionen Menschen, die ihr Leben für die Beendigung der Hitler-Diktatur gegeben haben. Angesichts der Grausamkeit und Sinnlosigkeit dieses Krieges, der durch nichts anderes bestimmt war als die Gier des deutschen Imperialismus nach Weltherrschaft kann man doch nur von einer Befreiung sprechen. Wenn sich heute Menschen im Fernsehen und der Presse darüber beklagen, was sie alles nach dem Krieg verloren haben und was sie alles auszuhalten hatten, dann ist das zwar schlimm, aber sie sollten doch auch immer fragen, warum das so kam. Es ist durchaus nicht so, dass es nur die fanatischen Nazis waren, die den Krieg bejubelt haben. Unwiderlegbare Dokumente beweisen, dass deutsche Menschen noch als die Alliierten in Deutschland und vor Berlin standen, frenetisch den Reden eines Göbbels skandierten und vom Endsieg träumten.
Verloren haben diesen Krieg nur die Faschisten und Kriegsgewinnler der Wirtschaft. Befreit wurde dagegen die ganze Welt von der Geißel eines mörderischen Krieges. Wer darüber heute noch diskutiert, der hat die Zeit nicht verstanden oder hängt immer noch großdeutschen Träumen nach.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin