Am 21. Oktober tagte nun wieder das Parteienkonglomerat unserer »Bürgerschaft«. Die »Politiker« rangen um die Frage: BUGA 2025 oder nicht? Da die zahlenmäßig größte Fraktion der Linken sich vorab dagegen ausgesprochen hatte, war ein Bündnis der anderen von Nöten. Und so etwas führt zu Zugeständnissen der anderen Parteien untereinander, die einfach haarsträubend sind. Im Jahr 2010 waren die Grünen noch mit dem absurden Vorschlag gescheitert, den Stadthafen in einen Park umzuwandeln. Zehn Jahre später wird nun mehrheitlich beschlossen, dass im Hafen »hochwachsende, vollwertige Bäume« gepflanzt werden sollen. Das Kempkowski-Ufer entlang der Marina und der Gaststätten ist bereits von einer Allee »vollwertiger Bäume« gesäumt – und das passt dort auch! Im früheren Umschlagshafen zwischen Portalkränen und der Verladebrücke haben aber Eichen und Buchen nichts zu suchen! Ich bin seit 1970 Rostocker, zehn Jahre zur See gefahren und später noch zehn Jahre in Werften und im Schiffsmotorenbau tätig gewesen – diese meine Stadt ist eine Hafenstadt und soll als solche erkennbar bleiben! Wenn man Hirn im Kopf hat und keine Flachsen, dann ist eine »Bewaldung« des Hafens ein absolutes »no go« – selbstverständlich auch weltweit kein zweites Mal zu finden! Abgelehnt wurde der Vorschlag des OB, die Planung der Schnickmannbrücke weiterzuführen. Die Warnowquerung mit einem dagegen absolut miserablen Kosten/Nutzenverhältnis soll kommen! Als Einwohner Gehlsdorf fahre ich je Wetterlage öfter mit dem Rad in die Stadt. Von der Uferpromenade Gehlsdorf bis zur Petribrücke braucht man kaum 20 Minuten. Und nachdem beim Autohaus FN und Riedelsche Dachpappe Umgehungen gebaut wurden, bleibt man immer am Warnowufer mit herrlicher Panoramasicht. Als eine Begründung verlautete, dass die Warnow auf sieben Kilometer Länge keine Brücke hätte. Das ist aber die Strecke bis Warnemünde – im inneren Stadtgebiet ist es nur eine Parallelbrücke. Für Radfahrer überflüssig, werden auch Fußgänger nach und von Gehlsdorf ausbleiben – nur Touristen werden bis zur Hälfte gehen und nach »Sightseeing« dann meist wieder zurück. Die großzügige Bezuschussung des Baus ist die eine Seite, die Instandhaltung wird uns noch Jahrzehnte nach der BUGA schwer auf der Tasche liegen. Ich vermisse die Einflussnahme unseres Finanzsenators, geschweige ein verantwortungsvolles Auftreten über Parteigrenzen hinweg.