Da reibt man sich schon verwundert die Augen, wenn man liest, wie einfach doch die Diskussion um die DDR als Unrechtsstaat ad acta gelegt werden kann. Eine Beurteilung ist also offensichtlich nur subjektiv möglich. Das darf nicht unwidersprochen bleiben, denn es fehlt ja kaum noch etwas zu dem Schluss: am Ende waren diejenigen, die das Land verlassen wollten (und nicht einfach konnten oder durften) oder die 1989 auf die Straße gegangen sind, schlichtweg Querulanten, die sich mit den bestehenden Verhältnissen einfach nicht arrangieren konnten oder wollten. Meine Erinnerungen sind andere, und es sind nicht nur meine subjektiven Empfindungen. Es gibt eindeutig objektive Kriterien dafür, ob ein Staat als Unrechtsstaat einzuordnen ist. „…kann man ihr nicht zum Vorwurf machen, dass sie bestrebt war, diese Ideologie überall zu verbreiten…“ Genau dies, und mit welchen Mitteln dies geschah, war und bleibt Unrecht. Das ändert nichts daran, dass ich mich sehr gern an meine Kindheit und Jugend erinnere. Aber ein Unrechtsstaat bleibt ein solcher, auch wenn ich mich darin relativ gut einrichten kann. Darum bin ich allen dankbar, die 1989 für eine Ablösung dieses Regimes gesorgt haben.