Rüstung – Ein einträgliches Geschäft
Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Ostens war der Kalte Krieg vorbei, und die NATO hätte, wie der Warschauer Pakt, aufgelöst werden müssen. Das hätte auch bedeutet: Keine Aufträge mehr für die Rüstungsindustrie und Umstellung der Bundeswehr auf eine reine Verteidigungsaufgabe (wie z.B. in Südafrika). Aber nichts dergleichen! Um die Gewinne der Rüstungsindustrie zu sichern und die NATO weiterhin zu legitimieren, musste ein neues Feindbild geschaffen werden. Das Jelzinsche Russland hatte der Westen ja schon fast im Griff, was Putin verhinderte und damit nun überhaupt nicht ins westliche Bild passte. Durch die westliche Ablehnung (ein entscheidender Fehler) lenkte er sein Augenmerk gen Osten auf China – das geht ja nun schon gleich gar nicht. Und so wird China gleich mit ins Feindbild gepackt, denn die Volksrepublik macht ihre eigene, auf Unabhängigkeit gerichtete Politik. Die Chinesen haben keinerlei Hegemoniebestrebungen, sondern sind eigentlich sehr auf Harmonie eingestellt, aber das passt dem Westen, der glaubt, in der Welt das Sagen zu haben, ebenfalls nicht. Nach der Afghanistanpleite versucht man nun im Südchinesischen Meer für „Ordnung“ zu sorgen, aber das läuft auf Provokation und Konfrontation hinaus. Wird jetzt Deutschlands Sicherheit im Indopazifik verteidigt? Marinerüstungsaufträge in Milliardenhöhe wurden in Deutschland genehmigt. Laut des Inspekteurs der Marine muss die „… Bundeswehr hin zu einer stärker auf Einsatz und Bedrohung ausgerichteten Armee …“ umgestellt werden. Ach ja, nun gibt es in Deutschland auch noch das Weltraum-Kommando der Bundeswehr. Die Argumente für dessen Gründung sind die offiziellen öffentlichen Verlautbarungen (siehe Presse). Die eigentliche Zielsetzung ist eine ganz andere (Anlehnung an USA und NATO). Wohin hat sich Deutschland mit seinem Beitritt zur NATO und der unverbrüchlichen Treue zur transatlantischen Partnerschaft ziehen lassen? Uns als älterer Generation wird angst und bange, dass gegebenenfalls Kinder, Enkel und Urenkel für diesen ganzen Irrsinn den Rücken hinhalten müssen. Es gibt nur eine Richtung: Soll auf der Welt Frieden sein, muss das ganze Militär weg. Die Völker selbst gehen sich nicht an den Hals, nur die jeweiligen Eliten instrumentalisieren sie für die Durchsetzung ihrer Interessen!
Wolfgang Mengel, Stralsund