Rüstung

Nach wie vor werden weltweit horrende Summen für die Rüstung ausgegeben. Im Jahre 2019 insgesamt 1,92 Billionen Dollar. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 3,6 Prozent. Man kann also gut und gern von Wettrüstung sprechen, denn Abrüstung findet schon lange nicht mehr statt. Der letzte militärische Fachminister der DDR, der Pfarrer Eppelmann, nannte sich demonstrativ »Minister für Abrüstung und Verteidigung«!
Die Spitzenreiter beim Wettrüsten sind: 732 Milliarden Dollar, China 261, Indien 71,1, Russland 65,1, Saudi-Arab. 61,9, Frankreich 50,1, Deutschland 49,3, GBR 48,7, Japan 47,6, Südkorea 43,9. Weitere folgen abgestuft: Nordkorea 10,0. Die Daten findet man alle sehr bequem im Internet.
Man könnte nun diverse Rechnungen aufmachen, wie man Teile dieser Summen für extrem wichtige humane Projekte besser verwenden könnte. Das wurde vor Jahren oft gemacht.
Das Recht auf Verteidigung hat jeder Staat, auf Krieg schon eher nicht.
Wenn ich mich auf dem Globus umsehe, dann kann ich kein Land erkennen, das Deutschland bedrohen würde.
Ist es nicht allerhöchste Zeit, die vor Jahren bescheidenen internationalen Aktivitäten zur Abrüstung wieder aufzugreifen, statt die Erhöhung der Militärausgaben zu fordern?
Frau Kramp-Karrenbauer sagt, die Bundeswehr braucht neue Kampfjets. Der Eurofighter reicht ihr nicht, weil mit diesem keine Atombomben ins Ziel gebracht werden könnten. Dafür bräuchte man Jets aus USA, die das natürlich können. Überhaupt Atombomben: Da liegen welche in der Eifel, natürlich amerikanische, die aber im Rahmen der so genannten »nuklearen Teilhabe« auch von deutschen Kampfjets eingesetzt werden könnten. Es gibt meines Wissens seit vielen Jahren einen Bundestagsbeschluss, der Deutschland atomwaffenfrei machen soll. Aber darum kümmert sich keiner.
Gelegentlich reden unsere Spitzenpolitiker auch mal vom Frieden, zum Beispiel in jüngster Zeit anlässlich der Befreiung von Nazi-Konzentrationslagern. Ansonsten wird dieses vor Jahren oft strapazierte Wort (Nie wieder Krieg!) kaum noch konstruktiv verwendet, weil es offenbar wichtigere Sachen gibt.