Frau Schwesig gebührt große Anerkennung für die Durchführung des MV – Russlandtages. Trotz massiver allseitiger Kritik, die auch nach der Veranstaltung nicht ausblieb, beherzigt sie Isaac Newtons Worte: „Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken.“ In der gegenwärtigen Situation, wo die Gefahren durch den konfliktgeladenen Entfremdungsprozess zu Russland für Deutschland immer größer werden, sind Brücken notwendig, ist Reden wichtiger als eisiges Schweigen, das durch ständige Vorwürfe und hohle Anschuldigungen untermauert wird. Auch die Haltung der Grünen ist mehr als blamabel. Betr. China hebt man den „Dudu-Zeigefinger“, aber Wirtschaft geht letztlich vor. Bei Saudi-Arabien und anderen Staaten keine Empörung. Wodurch ist Kritik gegenüber Russland berechtigt? Spitzenpolitiker nehmen an Siegesfeierlichkeiten (in Russland am 9. Mai) in Moskau nicht mehr teil, eine entsprechende Feier-(Gedenk-)stunde im Bundestag wurde abgelehnt. Vertreten nun auch die Grünen vehement die US-Position, dass es zu keiner Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland kommen darf? Fehlt es ihnen total an Realität und politischer Weitsicht, dass bei einem Zusammengehen von Russland und China vor allem wirtschaftlich die USA und EU chancenlos wären? Mit russischen Impfstoffen wurden zu DDR-Zeiten Kinderkrankheiten ausgerottet. Heute kann man natürlich selbst in einer weltweiten Pandemie vom politischen Feind keinen rettenden Impfstoff übernehmen. Oder wie ist die ewig dauernde angebliche Prüfung durch die EMA zu erklären? Man beklagt fehlende Gesprächsangebote seitens Russland – solche wurden vom Westen bisher stets abgelehnt. Ist es nicht ein Teufelskreis, in dem sich die deutsche Politik hier bewegt? Ein ST. Petersburger TV-Moderator bringt es so auf den Punkt, dass der Westen sich an Russland die Zähne ausbeißen wird, „ …… das war, ist und bleibt so.“ Schon Schiller sagte (und da gab es noch keinen Napoleon!): „Russland wird nur durch Russland überwunden.“ Für Interessenten ist sehr das Buch von Alexander Rahr zu empfehlen: „Anmaßung“. Unter anderem schildert er an vielen Beispielen die aktuelle Haltung vieler Russen gegenüber Deutschen. Auch ich glaube, wie viele andere, an das Gute im Menschen. Viel ist davon oft nicht zu merken, aber auch die Hoffnung darauf stirbt zuletzt!