Nichts wie weg!
Man kann nur hoffen, dass Trump seine Ankündigung betr. des Truppenabzugs umsetzt, egal, mit welcher Begründung. Ich kann der russischen Seite nur zustimmen: Je weniger US-Soldaten in Europa, desto mehr ist Ruhe auf dem Kontinent. Polen und die baltischen Staaten haben historisch leider ungute Erfahrungen machen müssen und deshalb Ängste, die in der heutigen Zeit unbegründet sind. Und die sogen. „Krim-Annexion“ war ein Akt der Selbstverteidigung Russlands. Wenn man die genannten Staaten mit dem Krim-Vorgang und der damit verbundenen angeblichen Aggressivität Russlands intensiv genug impft, ist es kein Wunder, dass sie nach US-Truppen und NATO rufen. So will man es ja auch, damit die USA ihre „nationale Sicherheit“ schon unmittelbar vor den Grenzen Russlands „verteidigen“ können. Das ist kein Schlag in das Gesicht eines Verbündeten, im Gegenteil, wir sparen sogen. Verteidigungskosten für wichtigere Dinge. Als der Bund nach der Wende NVA-Standorte schloss (z.B. Basepohl bei Stavenhagen), war wegen ausfallender Kunden der Jammer groß. Heute redet keiner mehr davon. Deshalb führe eine analoge Situation in den betroffenen Gemeinden, Landkreisen und Bundesländern auch nur zu einem momentanen Aufschrei. Die von den USA geforderten 2 % des BIP für Rüstung, NATO u.s.w. sind Gelder, die wir für andere Dinge (Gesundheit, Pflege, Schule, Bildung, Digitalisierung u.a.) weit mehr brauchen als für die sogen. Verteidigung. Es stellt sich immer wieder die Frage: Wer bedroht uns hier in Europa? Die USA sollen ihre „nationale Sicherheit“ an ihren Grenzen verteidigen, wie das jeder andere auch macht, und nicht rund um den Globus. Das kommt ihnen nicht zu, denn hinter all diesen Machenschaften verbergen sich nur egoistische US-Interessen, für deren Durchsetzung wir unseren Rücken hinhalten sollen.
Wolfgang Mengel, Stralsund