Die Neujahrsansprache unseres Bundeskanzlers klang erst einmal optimistisch, dennoch ist meine Skepsis nicht ausgeräumt.
2022 kündigt sich auf der Ausgabenseite, für den überwiegenden Teil unserer Menschen mit schmerzhaften Teuerungen an. Energie, Kraftstoffe, Mieten, Wohnnebenkosten, Preissteigerungen in allen Lebensbereichen usw.
Die Einnahmenseite bleibt hingegen im absoluten Minibereich. Minirenten, Minijob, mini Lohn.
Der Mindestlohn wurde erst einmal um 22 Cent angehoben. Davon kann ich mir nicht mal eine Zeitung kaufen, um mich über diese soziale Errungenschaft zu informieren.
Ich fühle mich nicht wohl, wenn von dem „reichen Deutschland“ geredet wird und selbst sehe ich zunehmende Armut und dass Deutschland zu einem Billiglohnland verkommen ist. Unsere Parlamentarier reagieren da deutlich konsequenter. Kaum vorstellbar, welche Protestwelle entstehen würde, sollte man ihre Diäten um 22 Cent erhöhen. Vielleicht wäre das aber ein wirkungsvolles Hilfsmittel, unser überdimensioniertes Parlament auf eine reale Größe schrumpfen zu lassen.
Die Verwirklichung der neuen Ziele unser Regierung mit samt der Energiewende ist natürlich nicht umsonst zu haben und so ist es notwendig, die Kosten gesamtgesellschaftlich zu verteilen.
Es wird dann aber unverständlich, wenn die Gewinne der gesamtgesellschaftlichen Produktion nicht auch gesamtgesellschaftlich verteilt werden. Es kann doch nicht sein, dass dieser deutsche Reichtum dann Profit heißt, und nur eine Minderheit davon auch wirklich profitieren kann.
Ich wünsche unserer neuen Regierung Erfolg in ihrer Arbeit, insbesondere bei der Bekämpfung dieser Verteilungsungerechtigkeit. Dann lässt sich auch der Wunsch von Bundeskanzler Scholz verwirklichen:
„Jede und jeder muss von den Früchten der eigenen Arbeit auch im Alter ordentlich leben können.“