Mehr Rücksichtnahme

Mehr Rücksichtnahme durch Angler gegenüber Wasservögeln und anderen Tieren: Am 27. Januar dieses Jahres erreichte unseren Verein „Tiere in Not“ e.V. mehrere Anrufe von Tierfreunden, ein Kormoran sei durch einen Angelhaken im Schnabel verletzt am Schwanenteich in Rostock gesichtet.
Wir riefen die Tierrettung an, der Leiter der Rettung war sehr bemüht zu helfen. Aber es gelang trotz mehrerer Versuche nicht, den Kormoran zu ergreifen. Nun ließ uns das gequälte Tier mit Angelhaken im Schnabel keine Ruhe, da uns von der Tierrettung berichtet wurde, der Kormoran befinde sich mitten im Teich und er sei somit nicht erreichbar. So besorgten wir uns auf die Schnelle ein Kanu, mit dem wir das Tier auf dem Wasser erreichen wollten.
Hierbei muss die große Hilfsbereitschaft des Verantwortlichen beim Kanuverein besonders gewürdigt werden.
Er stellte uns sofort ein Kanu zur Verfügung, welches durch unser Auto „Caddy“ nicht transportiert werden konnte. Wir sind ihm sehr dankbar, dass er sogar sein eigenes Fahrzeug kostenlos zur Verfügung stellte und uns persönlich zu dem Teich begleitete, auf dem der Kormoran gesichtet wurde.
Wir suchten das Wasser sowie die Umgebung ab, jedoch waren unsere Mühen vergeblich, da wir den Kormoran nicht entdecken konnten. Dabei handelt es sich leider um keinen Einzelfall von durch unachtsamen Anglern gequälte Tiere. Mehrere Schwäne wurden bereits von Angelschnüren und –haken, in denen sie sich verfingen, befreit. Aber nicht in jedem Fall konnte geholfen werden, wenn ein notleidendes Tier von einem Angelhaken im Schnabel wehrlos den Qualen ausgeliefert war.
Jeden Angler, den wir am Strand beim Hundespaziergang treffen, bitten wir darum, sorgsam mit dem Angelzubehör umzugehen, was von diesen auch immer zugesichert wurde.
Am Valentinstag den 14.02 ging wieder ein Hilferuf eines besorgten Tierfreundes bei uns ein. Ein weiterer Kormoran befindet sich wehrlos mit einem Angelhaken im Schnabel in Markgrafenheide bei den Buhnen, etwa gegenüber dem Armeegelände. Der Tierfreund bat die Tierrettung über die Feuerwehr das zu überprüfen. Dort erhielt er jedoch die enttäuschende Nachricht, es sei niemand in der Tierrettung, um zu helfen. Es ist erschütternd, wie rücksichtslos mit Tieren umgegangen wird, ohne jegliches Mitgefühl.
Ein weiteres Beispiel bezeugt, dass die fahrlässige Umgangsweise nicht nur Wasservögel auf Ärgste betrifft. Verwiesen sei hier auf einen Artikel in der Tageszeitung vom 8. Februar. Einem Naturexperten ist hier ein Bild eines Eisvogels in gefährlicher Nähe zu einer im Baum verfangenen Angelschnur gelungen. Das kann für den Eisvogel das Todesurteil bedeuten.
Appell an alle Menschen, Tier- und Naturfreunde!
Nutzlos gewordenes Angelzubehör sollte nicht achtlos in der Natur entsorgt werden, es kann problemlos in dafür vorgesehenen Mülleimern entsorgt werden.
Barbara Linkis
Vorsitzende
Verein „Tiere in Not Warnemünde e.V“