Jeden gesunden Baum und Strauch sollen wir schützen, aber wenn die Bäume irgendwem im Wege stehen oder eventuell von irgendeiner Seite Bedarf auf seinen Platz besteht, beseitigen wir ihn gnadenlos.
Eröffnet sich hier allerdings die Frage: Stehen diese Bäume jemanden im Weg? Es geht um die Neugestaltung des Gartendenkmals Rosengarten, wo der »einstige Zustand« jetzt wieder hergestellt werden soll. Gesunde, nicht beschädigte und lang lebende Winterlinden (Tilia cordata) sollen nach dem Willen einiger Stadtentwickler sogar einfach gefällt werden, obwohl auch sie von Anfang an hier platziert waren. Ein Einblick in dieses Konzept wäre interessant. Was bedeutet also »einstiger Zustand« für diese Stadtplaner? Der alte Plan zeigt eine Grünanlage, wo die jungen Bäume vor circa 150 Jahren natürlich noch viel kleiner waren als jetzt, die sogar den letzten Krieg überstanden haben. Sie haben die schweren Zeiten überlebt und sollen jetzt einfach so sterben, um den »einstigen Zustand« wieder herzustellen? Jeder Rostocker kennt und mag den Rosengarten wie er ist, besonders in den Sommern, gerade wegen seiner hohen, schattenspendenden Lindenbäume, oder auch im Herbst, wenn die Blätterverfärbung einsetzt. Ich bin kein Gärtner, weiß aber, dass ein einfacher Kronenschnitt bei der Gestaltung von Park- und Grünanlagen wahre Wunder bewirken kann. Als Rostocker hoffe und erwarte ich – wie viele Mitbürger hoffentlich auch – dass unsere Rostocker Bürgerschaft das Kreuz hat und solche hanebüchenen Konzepte vom Tisch wischt, denn es geht um ein Stück unserer »grüner Lunge« von der ein Teil das Bild der Innenstadt bestimmt.