Ich hab mich heute mal als Müllfahnder betätigt. Von Rotensee aus mach ich mich auf den Weg. Zuerst noch ein kleinerer Abstecher zum Bahnhof. Passt, hier ist ein gelber Sack geplatz, der Inhalt ist über die ganze Strasse verteilt.
Mein Weg führt mich dann Richtung NeuSassitz. Gleich zu Beginn des Weges gegenüber der alten Nerzfarm werde ich fündig. Am Abhang liegen gleich mehrere Säcke. Wie zum Hohn tragen sie das Logo des Umweltengels.
Nur ein Stück weiter, eine ganze Ladung: Müllsäcke, Plasteeimer usw., offensichtlich ein ganzer Hänger voll. Musste wohl weg. Man hat sich auch ein bisschen Arbeit gemacht und das Zeug etwas nach hinten geworfen. Soll ja nicht jeder gleich sehen. Ein Stück weiter, alte Fensterrahmen liegen da schon etwas länger, sind mit Brennnesseln überwuchert.
Im Herbst kommt das ganze Zeug dann zum Vorschein. Am Feldweg Richtung Sehlen hat jemand etwas Bauschutt verloren, alte Paneele und so was. Man hat wohl renoviert.
In Richtung Tilzow ist ein kleines Wäldchen. Hier hat ein Mitbürger die Säcke offensichtlich ganz schnell weg geworfen. Sie hängen regelrecht in den Bäumen. Etwas versteckt, jetzt ziemlich überwuchert und nicht so leicht zu finden, eine ganze Reihe Farbeimer, die mussten wohl auch weg, standen im Weg.
Ich fahr jetzt den Plattenweg Richtung Neklade. Es ist etwas beschwerlich, fahrradfreundlich sieht anders aus.
Dort angekommen, kurz vor der Einfahrt der Hundefreunde, erneut Müllsäcke im Gestrüpp, natürlich immer mit blauen Engel, umweltfreundlich in der Umwelt entsorgt.
Weiter in der Ortslage das gleiche Bild, Hausmüll, Bauschutt, Wellasbest. Hinter der Kreuzung Richtung Kaiseritz gleich wieder ein blauer Sack mit Plastikabfällen, Blumentöpfe und so was. Wurde vielleicht auch nur vergessen, da ist ja auch ein Bushaltestelle in der Nähe. So geht das die ganze Strecke weiter, überall das gleiche Bild: Müllsäcke Sperrmüll, Bauschutt, ausrangierte Gartenmöbel. Einige Zeitgenossen scheinen diesen Windschutzstreifen als Mülldeponie zu betrachten.
Für heute reicht es. Von früheren Ausflügen kenn ich noch ein paar andere „Müllhotspots“.
Um den Garagenkomplex am Tilzower Weg liegt ein regelrechter Müllgürtel, zur Zeit gut getarnt durch die Vegetation. Auch die Fläche in Bergen-Süd, wo früher mal die Schulen und die Sporthalle standen, ist offensichtlich beliebt, Ungeliebtes los zu werden. Von den kleinen Dingen, Bierdosen, Colabüchsen, Zigaretteschachteln, all die Haufen „Gartenkehricht“ soll hier gar keine Rede sein. Mir fehlt für das Verhalten der Müllsünder jedes Verständnis. Es gibt alle Möglichkeiten einer sachgerechten Entsorgung. Oder hat hier jemand Geld gespart?
Mit Heimatliebe kann das Tun auch nicht verbunden sein.
Leider komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass Müll einfach wegzuwerfen zur Leitkultur in diesem Land oder zumindest in Bergen auf Rügen gehört.