Herr Huber hat lediglich darauf hingewiesen, dass es noch mehr gibt als nur die materialistische Komponente. Und dass der Lieblingsdenker von Herrn Hubert eher Karl Rahner ist, sei nur nebenbei erwähnt. Und dass ein religiöser Mensch eine religiöse Sichtweise hat, scheint manchen noch immer zu stören. Und dass ausgerechnet der tiefgläubige Dietrich Bonhöfer das Gebet in dem Sinne, wie jemand aus Unkenntnis religiösen Denkens schlussfolgert, seine Bedeutung derart abspricht, Bonhöfer gar eine materialistische Sichweise bescheinigt, ist dann doch sehr gewagt.
Man kann von einem Nichtgläubigen natürlich nicht verlangen, dass er religiöses Denken religiös versteht. Und man kann von einem Nichtgläubigen auch nicht erwarten, dass er aus dem Glauben heraus – und das ist Denkweise auch von Bonhöfer – , dass die gegenwärtige Lage keine Strafe Gottes sondern eine Prüfung ist. Eine Prüfung mit Chancen, zur Selbstreflektierung, Geduld und Gelassenheit. Aber ich verlange ja gar nicht, dass ein Nichtgläubiger dies versteht. Aber er oder sie könnte es wenigstens hinnehmen, dass es dazu verschiedene Sichtweisen gibt und nicht nur die eigene.