Fremde

Gabriele Laub, einst Flüchtling aus der Tschechoslowakei, sagte 1981 etwas, das mich sehr bewegte, seit ich davon erfuhr:
FREMDE
Fremde sind Leute,
die später gekommen sind als wir:
in unser Haus,
in unseren Betrieb,
in unsere Straße,
unsre Stadt,
unser Land.

Die Fremden sind frech:
die einen wollen so leben wie wir,
die anderen wollen nicht so leben wie wir.
Beides ist natürlich widerlich.

Alle erheben dabei Ansprüche auf Arbeit,
auf Wohnungen und so weiter,
als wären sie normale Einheimische.

Manche wollen unsere Töchter heiraten,
und manche wollen sie sogar nicht heiraten,
was noch schlimmer ist.

Fremdsein ist ein Verbrechen,
das man nie wieder gut machen kann.

(in: Aktuelle Gespräche, Evangelische Akademie Bad Boll 4/1981)