Zum Artikel „Gerade jetzt wollen Frauen Flagge zeigen“, Schweriner BLITZ vom 22. November:
Die Zahlen, die in dem Beitrag über die Situation der Frauenhäuser zu lesen waren, wie viel Frauen dort Schutz vor häuslicher Gewalt suchen, sind bedrückend und beschämend zugleich.
Es ist schon ein beschämendes Spiegelbild der Gesellschaft, wenn es überhaupt solche Einrichtungen geben muss. Für mich hat das etwas mit dem Frauenbild zu tun, das in dieser Gesellschaft herrscht. Obwohl formale Gleichberechtigung herrscht, ist es immer noch in vielen gesellschaftlichen Bereichen so, dass Frauen das „zweite Geschlecht‘ sind.
Gerade im Fernsehen und der Gelben Presse sind die Frauen brave Hausmütterchen, die Mann und Kind bemuttern oder Sexvamps, die den Männer das Geld aus der Tasche ziehen.
Wo bleibt die werktätige Frau, die Tag für Tag ihre Arbeit macht und ohne die viele Bereiche des Lebens gar nicht funktionieren könnten?
Nein, gezeigt wird der Mann als der große Macher, der das Geld nach Hause bringt und dafür auch sagt, wo es lang geht.
Leider ist es so, dass viele Frauen sich das gefallen lassen und kuschen, obwohl wir im Osten, was die praktizierte und gesellschaftlich anerkannte Gleichberechtigung betrifft, schon viel weiter waren.
Emanzipation heißt nicht, dass die Frauen zu Männern werden. Sie sollen schon Frauen bleiben mit all ihren liebenswerten Eigenheiten.
Ich bin mittlerweile 53 Jahre mit der selben Frau verheiratet, und sicher hing der Haussegen auch mal tagelang schief, aber es wäre uns nie eingefallen, Gewalt gegeneinander auszuüben – dafür haben wir uns zu sehr geliebt und geachtet.