Nicht einmal DDR-Funktionäre haben geschafft, was dänische Architekten uns mit ihrem Entwurf eines Museumsneubaues im Stadthafen – direkt an der Hafenkante – zumuten: ein dominantes Gebäude, das manchen Rostocker, der die Kriegszeit erlebt hat, erschrecken mag, denn im ersten Moment denkt man an einen massiven Bunkerbau. Erst im zweiten aber kommt die Erleuchtung – ein Mausoleum, oder was ähnlich Monumentales, »Pyramidisches« – wie man es ähnlich auch in Ägypten finden kann. Als Rostocker empfinde ich den vorgestellten Entwurf als zu massiv. Vorgestellt hätte ich mir ein filigranes, luftiges Bauwerk, das sich in die Umgebung unauffällig einfügt und das noch immer bestehende Hafenflair nicht zerstört, eher betont. Deshalb sehe ich das archäologische Museum auf dem frühmittelalterlichen Seehandelsplatz am Primelberg in Rostock-Dierkow – in den letzten Jahren Mittelpunkt geoarchäologischer und geophysikalischer Forschungen – authentischer platziert als im engen Stadthafen. Dort wäre auch Platz, um den Museumsbesuch auf die interessante und praktische Seite der Forschungsarbeit, auszudehnen.