Die Viel-Versprecher: das sind die fünf neo-liberalen Parteien und so mancher von den Eliten unserer Gesellschaft. Wir kennen sie mit ihren lauten Tönen vor den Wahlen und mit den leisen danach. Hastig war ihr Reagieren auf die Pandemie, als sie merkten, dass sie schon ein Ende Zeit verschlafen hatten. Zum Beispiel die Russen hatten bereits gemeinsam mit China ihre Grenzen geschlossen. Nun beschwor man die Schicksalsgemeinschaft und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Denn jetzt konnte theoretisch ja jeder ernsthaft krank werden oder sterben, eventuell gar das schlank gesparte Gesundheitswesen und noch schlimmer die Wirtschaft zusammenbrechen. Plötzlich erinnerte man sich nicht an den Mann, sondern an den kleinen Mann. Das waren vor allem Frauen in der Pflege und dem medizinischen Bereich. Die, deren aufopferungsvolle und lange Jahre anhaltende Arbeit mit einem Mini-Lohn entlohnt werden, rückten in den Fokus. Es wurde von höchster Stelle gedankt. Man setzte auf Hoffnung. Allerdings eine nach Mark Twain: Sie ist der Strick, der dich langsam würgt. Über eine anständige Entlohnung sprechen die enthusiastischen Dank-Sager schon heute nicht mehr. In der Pandemie-Krise half auch nicht mehr ihr liebstes Geschäft: die Steigerung der Anzahl der vielen Panzer, Flugzeuge, U-Boote und weiteres teures Kriegsmaterial. Damit konnten keine Viren vernichtet werden. Aber die Hochrüstung blieb noch als Gipfel der Kapitalverwertung und Start für ein neues Konjunkturprogramm, um aus der angelaufenen Überproduktionskrise zu kommen. Es scheint, Deutschlands Herrschende haben Corona unter Kontrolle und es scheint auch, ihr Übervater Adenauer bestimmt wieder ihr Denken: „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!“ Ich denke, dagegen hilft nur Wachsamkeit und Solidarität !
Karl Scheffsky, Schwerin