Nach dem Sturm auf das Kapitol in der US-Hauptstadt wird viel über die Demokratie in diesem Land diskutiert. Der deutsche Außenminister hat den USA ein Angebot gemacht, einen „Marshallplan für Demokratie“ zu erarbeiten. J.D. Wadephul (CDU) kritisiert dieses Vorhaben mit den Worten: „Wir sollten gegenüber der ältesten westlichen Demokratie nicht als Oberlehrer auftreten.“ Schon wieder ein Einknicken gegenüber den USA, diesem Land solches anzubieten, ziemt sich nicht. Aber gegenüber allen anderen Ländern außerhalb des Westens treten der Westen und die USA oberlehrerhaft auf und meinen berechtigt zu sein, anderen Ländern ihre Lebensweise vorschreiben zu müssen. Es ist die große Frage, ob diese Demokratie noch heute die ist, die sie vielleicht einmal war und ob die heutige „Demokratie“ so erstrebenswert ist, dass sie der ganzen Welt als Vorbild dienen kann und ihr aufgedrückt werden muss. Man sollte den Völkern das Recht zugestehen, ihre Kultur zu leben. Was hat es gebracht, den anderen Völkern die US-Demokratie aufzuzwingen? Überall nur Krieg und Chaos. Ganz abgesehen davon, dass diese sog. US-Demokratie nur das Feigenblatt für die Durchsetzung der Interessen der us-amerikanischen Superreichen darstellt. Selbst die US-Bürger haben so gut wie keine Chance, in ihrem Interesse in das politische Geschehen einzugreifen.