Die Landesregierung und in Persona Frau Oldenburg als zuständige Ministerin betonen zu Recht, dass mehr für die Sicherung eines problemlosen und qualifizierten Schulbetriebs getan werden muss.
Das Recht auf Bildung ist ein Grundrecht und deshalb Sache des Staates.
Starke Zweifel kommen mir aber am Weg, wie die Landesregierung den akuten Lehrermangel im Lande angehen will.
Pädagogik ist eine Wissenschaft, die studiert werden muss.
Lehrer werden in einer mehrjährigen Ausbildung herangebildet und müssen nach einer Referendarzeit zwei Staatsexamen ablegen, bis sie als vollständig befähigt gelten.
Nun aber will die Bildungsministerin in großem Umfang sogenannte Quereinsteiger an die Schulen holen, um genügend Lehrer zu haben.
Diese Hilfslehrer sollen in einer „Schnellbesohlung“ pädagogisch befähigt werden.
Nichts gegen die gute Absicht und den guten Willen dieser Quereinsteiger, aber es stellt sich doch die Frage, warum ein Student auf Lehramt sich jahrelang mit Didaktik, Methodik, Psychologie etc. herumtragen soll, wenn es ausreicht, in einem kurzen Kursus zu lernen, was man als guter Lehrer können muss?
Sicher haben die Quereinsteiger ein solides Fachwissen, aber wer einmal vor einer Klasse gestanden hat, weiß, dass das nicht ausreicht, Wissen auch fachgerecht zu vermitteln.
Oft werden die Lerndefizite der Schüler und die oft besorgniserregenden Disziplinprobleme an den Schulen beklagt.
Der jetzt so angepriesen Weg der Landesregierung ist zumindest fragwürdig und nach meiner Meinung nicht zielführend. Wenn man gute Bildung ernst meint, dann braucht es bestens ausgebildete Lehrer, gute materielle Bedingungen an den Schulen und nicht ständiges Hineinregieren in den Schulbetrieb durch das Ministerium.