Gesunde, gut gewachsene Bäume im Rosengarten zu fällen ist eine Maßnahme, die nach meiner Meinung längst feststeht – in der Rostocker Bürgerschaftssitzung am 16. Januar 2022 nur noch formell zu bestätigen ist. Ich bin darauf gespannt, denn es ist so kurz nach der Wahl auch eine »Feuerprobe« für die Fraktionen der Rostocker Bürgerschaft, die in ihrem Wahlprogramm Klima und Umwelt dick unterstrichen haben, jetzt aber ihre Glaubwürdigkeit beweisen können und auch, ob alles tatsächlich ernst gemeint oder nur leeres Wortgeplänkel war. Sind mit dem Plan zum Hochwasserschutz aus Klimagründen – der genau das Gegenteil zur geplanten Baumfällaktion im Rosengarten darstellt – schon alle aktiven Kräfte erschöpft? Wie verhalten sich jetzt die »Grünen« bei diesem Thema. Der Ausstoß von Kohlendioxyd soll stark reduziert, die Energieeffizienz gesteigert werden. Aber wie will man das in Rostock schaffen, wenn hier gesunde Bäume aus optischen Gründen »geschlachtet« werden sollen, die sicher nicht die Einzigen bleiben werden, denn Parkplätze und Baugrundstücke werden auch später von zahlungskräftigen Investoren gesucht, ganz besonders in der Innenstadt? Und die Rostocker Umweltaktivisten, die für Klimawandel und auf Greta Thunbergs Initiative hin auf die Straße gingen oder vors Rathaus zogen, sogar teilweise der Schule fernblieben, wo sind sie alle – denn mit Bäumen fängt ja Umwelt- und Klimaschutz an, oder ist im neuen Jahr alles anders?