Der 13. August 2021 markiert neben dem 60. Jahrestags des Mauerbaus ein zweites bemerkenswertes Ereignis. Es ist der 150. Geburtstag Karl Liebknechts, ein guter Anlass an seinen energischen Kampf gegen den Krieg zu erinnern. Er stimmte im deutschen Reichstag 1914 als einziger gegen den Krieg und die Kriegskredite und organisierte Proteste. Dem Ersten Weltkrieg folgte ein zweiter mit noch verheerenderen Opfern und Zerstörungen.
Auch damit im 20. Jahrhundert kein dritter Weltkrieg dazu kam, wurde vor 60 Jahren in Berlin die Mauer gebaut. Über den Mauerbau wurde in den Medien jetzt ausführlich debattiert. Selten wurde dabei der amerikanische Präsident John F. Kennedy zitiert, der äußerte, dass die Mauer zwar nicht schön ist, aber besser als Krieg.
Wer sich ernsthaft mit der Geschichte befasst hat, weiß wie real die Gefahr war.
1961 war die Sicherheitslage sehr angespannt und so reagierte die Sowjetunion auf Truppenbewegungen der NATO mit einer Verstärkung ihrer militärischen Verbände in Mitteleuropa. Dem intelligenten Kennedy war klar, dass die USA in einem Kernwaffenkrieg nicht mehr unverletzbar war. Da der Grat zwischen Krieg und Frieden im Sommer 1961 sehr schmal wurde, schickte Kennedy seinen persönlichen Beauftragten John J. Mc Cloy am 17. Juli 1961 nach Moskau. Die intensiven diplomatischen Bemühungen der USA und der UdSSR führten schließlich in der zweiten Hälfte des Monats Juli 1961 zu einem gemeinsamen Lösungsansatz. Der bestand darin, den Status quo in Berlin, in Deutschland und Europa zu akzeptieren. Das betraf auch die bevorstehende Schließung der DDR-Grenze, über die Kennedy seine deutschen Verbündeten allerdings nicht vorher informierte.
Die Schließung der Grenze erfolgte vor allem, weil die DDR unter den Bedingungen der offenen Grenze in ihrer Existenz bedroht war. Sie verlor jährlich mehr als 1 Milliarde Mark und erlitt weitere Verluste von 2,5 bis 3 Milliarden D-Mark durch die Abwanderung von Fachkräften, Ärzten und Lehrern.