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Deutschland Zielscheibe

Antwort auf den Leserbrief "Beunruhigend" vom 15.07.2024

Zunächst möchte ich Frau Brigitte Schneider aus Warnemünde für ihren Brief „Beunruhigend“ vom 15.07. herzlich danken, er spricht mir aus dem Herzen. Das ist richtig, die Bildung wird systematisch heruntergefahren. Zwei Beispiele: Ich begann eine Stunde im Pflegebereich (Berufsschule) mit Kopfrechnen. Kritische Frage der Schüler, was das soll. Ich meinte, dass sie es brauchen, um zu Therapiezwecken z.B. eine fünfprozentige Lösung herzustellen, da kann man ja nun nicht erst noch im Mathebuch nachschlagen. Aber das war schon zu viel. Meine Frau wurde, als sie über die Lage des Herzens in unserem Körper sprach, gefragt, was ein Drittel ist. Vor uns saßen Schüler mit der mittleren Reife. Kriegstüchtigkeit und –fähigkeit gehen eben vor. Das nächste Problem, was mich beschäftigt, ist, mit welcher Selbstverständlichkeit dem regierungsseitig zugestimmt wird, dass die USA in Deutschland Langstreckenwaffen stationieren können, natürlich gen Osten gerichtet. Ist denn der Regierung, und hier besonders dem Kanzler, dem sog. Verteidigungsminister und der Außenministerin nicht klar, dass wir damit Zielscheibe für einen Gegner sind? Die USA halten ihr Territorium völlig frei, denn ein Gegner würde dorthin zielen, woher die Gefahr kommt. Und das sind über 800 militärische Stützpunkte der USA weltweit, unter anderem eben auch Stützpunkte in Deutschland. Da muss man zu dem Schluss kommen, dass Eid und Schwüre der Regierung, vom Volk jegliches Unheil abzuwenden, nur hohle Phrasen sind. Die nationale Sicherheit der USA muss weltweit hergestellt werden, und wenn es tausende Kilometer entfernt von ihrem eigenen Territorium ist. Sie haben beide Weltkriege miterlebt, sie wissen, wie schlimm sie waren, und deshalb tun sie alles, damit sie unverwundbar sind, und wenn es auf Kosten ihrer Partner ist, das ist ihnen dann auch egal. Wie kann man sich nur darauf kritiklos einlassen? Unsere Existenz steht auf dem Spiel! Aber es wird ja leider deutlich, dass der Westen keinen Frieden will, wie soll man sich den Umgang der EU mit dem derzeitigen Ratspräsidenten Orban erklären, der für seine Bemühungen derartig abgekanzelt wird. Wenn dem Westen an Frieden gelegen ist, dann muss sofort etwas getan werden, Möglichkeiten gibt es, man muss es nur wollen.

Wolfgang Mengel, Stralsund, 22.07.2024

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