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Putin-Versteher

Der Raketenangriff Russlands auf die Kiewer Kinderklinik am 8. Juli 2024 reiht sich in eine Kette abscheulicher Kriegsverbrechen in einem von Putin menschenverachtenden Angriffskrieg ein. Auch dieser terroristische Angriff richtete sich wiederholt gegen die Schwächsten und Verwundbarsten: gegen ohnehin von Leid geplagte Kinder und gegen die Zivilbevölkerung. Daher wirkt die Bewertung dieses Angriffs durch Herrn Lüdke in seinem Leserbrief vom 21. Juli 2024 mit den Worten "brutal und verantwortungslos" auf mich verharmlosend und zugleich verstörend. Der völkerrechtswidrige Krieg Putins gegen die Ukraine wird durch ihn ausnahmslos brutal geführt und ist als solcher verantwortungslos! Die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026 kann man durchaus kontrovers diskutieren. Diese Entscheidung ist jedoch eine Reaktion der NATO auf den Bruch zumindest eines Rüstungskontrollvertrages durch die Stationierung von Iskander-Raketen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad. Diese Raketen können atomar bestückt werden und u.a. Berlin erreichen. Diese Raketen werden nicht zum "Kampf gegen die RF" stationiert, wie Herr Lüdtke es dem Leser/ der Leserin glauben machen möchte. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis und sie wird deshalb zu keiner Zeit einen Angriffskrieg führen. Die von Herrn Lüdtke angeführte Kriegsertüchtigung Deutschlands, wie er sie darstellt, ist aus dem Kontext gerissen. Seine Ableitung hinsichtlich einer damit verbunden "Tradition" ist nicht hinnehmbar. Hitler rüstete seinerzeit Deutschland auf, um Krieg gegen die Welt führen zu können. Er führte diesen dann erbarmungslos und expansionistisch. Insofern befindet sich eher Russland mit seiner Kriegführung gegen die Ukraine in einer Tradition mit Hitlerdeutschland. Die Bundesrepublik Deutschland hingegen mit Sicherheit in einer gegenteiligen. Darauf bin ich als Bürger dieses Landes stolz und darauf vertraue ich zurecht.

Andreas Naschke, Kirch Jesar, 22.07.2024

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