Leserbriefe lesen

Mein Rucksack ist voll - ich muss ihn auspacken

Es hat mich erschüttert, dass ein Polizist während seiner Arbeit von einem Afghanen erstochen wurde. Mein Beileid den Angehörigen und seinen Kameraden. Der Beruf ist in der heutigen Zeit gefährlich und undankbar. Meine Achtung und Respekt allen Polizisten, die alle Tage für unsere Sicherheit da sind. In Kürze finden die Europa-Wahlen statt. Es wurde viel plakatiert. Auch die Kandidaten wurden hinterrücks angegriffen und krankenhausreif geschlagen. Dazu gibt es keine Worte. Besser wäre es, die Kandidaten hätten sich persönlich den Wählern vorgestellt in Form einer kleinen Versammlung und hätten sich ihre Sorgen und Nöte angehört. Andererseits sind die riesengroßen Plakate mit großem Geldaufwand und Zeit verbunden. Das Geld hätte man nützlicher anlegen können. Darüber sollte man nachdenken. Es gibt schon lange keinen Respekt noch Achtung vor den Menschen mehr. Seien es Lehrer, Polizisten, ältere Leute wie auch medizinisches Personal. Ich muss eine Lanze brechen für die Leute, die noch von den Eltern eine richtige »Kinderstube« vermittelt bekommen haben. Denken wir an das zwölfjährige Schulmädchen, das von gleichaltrigen Schulmädchen ermordet wurde. Wo bleibt die Menschlichkeit, die unantastbare Würde des Menschen? Da kann ich nur von Verrohung sprechen. Wer fragt noch heute die Angehörigen, die einen blutjunges Familienmitglied verloren haben: »Wie geht es Ihnen?« Was wurde aus den Täterinnen? Sie wussten: »Wir sind nicht straffällig.« Das ist nur ein Fall von vielen. So kann es nicht weitergehen. Die Menschenwürde ist auf der Strecke geblieben — alles etwas verlottert. Alle wollen Frieden. Sieht man sich das Fernsehprogramm an, da werden jeden Tag zwei bis drei Krimis gezeigt, vieles wird zum Nachahmen präsentiert. Die Inflation tut allen weh, es ist auch kein Ende abzusehen. Die Grundnahrungsmittel müssten für alle bezahlbar sein. Doch ist es nicht. Die Abgeordneten, Beamten und einige Streikende erhielten eine Entschädigung. Die Diäten wurden noch erhöht, ehe sie ihre Ämter antraten. Da frage ich: Warum? Das Volk guckt in die Röhre und zahlt oder muss verzichten. Während der Coronazeit haben auch einige durch Beschaffung von Masken ihre Taschen gefüllt. Solche Verbrechen werden lauthals veröffentlicht und dann wird es wieder still darüber. Der kleine Mann, der mal eine Brause oder einen Apfel nimmt, wird als gemeiner Dieb bestraft. Wem kann man noch trauen? Es ist eine Schande, dass viele Leute, die 40 Jahre fleißig gerackert haben, auf die »Tafel« angewiesen sind! Und – dass es Obdachlose in dem reichen Deutschland gibt. Wir nehmen so viele Flüchtlinge auf, dass wir schon aus allen Nähten platzen, geben ihnen ein Dach über den Kopf, Nahrung, Kleidung und Bildung. Jedoch unsere eigenen Landsleute lassen wir bei Wind und Wetter auf der Straße kampieren. Wie funktioniert es: keine Arbeit, kein Geld, um die Wohnung zu bezahlen und schon »biste draußen«. Wo bleibt die Menschenwürde? Frau Ministerin Strack-Zimmermann sprach in einer TV-Sendung von der Menschenwürde, aber diese Menschen hat sie nicht gemeint. Hätte man diesen verlorenen Leuten nicht mal eine Unterkunft bauen können. Wer denkt schon an sie? Der große Sänger Grönemeyer spendiert ihnen in der Weihnachtszeit ein Festessen, dann fühlen sie sich mal wie Menschen. Sie können draußen erfrieren, manchmal findet man sie auch ermordet auf. Ob die Obdachlosen auch wählen dürfen? Auch die Rentnerinnen und Rentner haben keinen Platz auf den Plakaten gefunden. Unsere Gesellschaft entwickelt sich sehr schnell auf dem digitalen Bereich. Bemüht man sich mitzugehen, hat jedoch durch Jugendliche keine Unterstützung, bleibt man zurück. Man kauft sich ein Smartphon für Rentner. Das Gerät muss erst eingerichtet werden, da steht man da, wie eine Kuh. Es gibt auch keine Gebrauchsanweisung. Es wird die Volkshochschule empfohlen. Die gibt allerdings keine Kurse. Lehrbücher für circa 20 bis 30 Euro werden auch noch angepriesen, die kann auch nicht jeder umsetzen. »Dann hast Du die Brille auf.« Dann wurde mir eine Hilfe empfohlen, fiel aus. Die »Alten« gehören nicht mehr dazu. Der Krieg in der Ukraine, der nun schon über zwei Jahre währt, ist grausam. Das Blutvergießen endet nicht. Der Präsident schreit immer wieder nach Waffen. Das Land liegt schon in Schutt und Asche und die Menschen sind schutzlos dem Völkermorden ausgeliefert. Der Krieg traumatisiert die Soldaten, sie sind in der langen Zeit kriegsmüde. Hat denn keiner aus den Kriegen gelernt? Was kommt heraus? Not und Elend. Die Abgeordneten sind alle noch so jung, dass sie noch keinen Krieg erlebt haben. Sie können sich nicht vorstellen, was der Krieg von allen Menschen abverlangt. Wir haben doch alle nur ein Leben, das sollten wir in Freude und Frieden erleben. Ich habe mit meiner Familie den Zweiten Weltkrieg erlebt. Das war schrecklich. Unser Vater fiel schon am ersten Tag mit Kriegsbeginn als Sanitäter. Wir waren fünf Kinder, mein kleiner Bruder vier und ich sechs Jahre, konnten niemals Papa sagen. Das bedeutet etwas für kleine wie auch für große Kinder. Wir zogen von Keller zu Keller, keiner wollte uns – wegen Überfüllung – und doch drängelten wir uns herein. Das Haus wurde mit Benzinfässern angesteckt, schnell brannte es lichterloh, der beißende Qualm zog sich in den Keller, so dass wir nach Luft japsten. Mein beherzter Großvater schürte die Glut zurück, so dass der Qualm nach anderen Seiten abziehen konnte. Es gab weder Essen noch Trinken, einer saß beim anderen auf dem Schoß, weil wir noch klein waren. Wir kamen lebend heraus, draußen flogen die Flugzeuge nahe über uns, dann warfen wir uns hin, weil die Bomben fielen. Es gab keine Ruhe. Hunger und Angst waren unsere ständigen Begleiter. Kein Wasser, noch Strom, Ausgehverbot - wer das nicht einhielt, wurde abgeführt auf »Nimmerwiedersehen«. Es gab keine Kleidung, noch Nähzeug, man ging nicht wie heute mit ausgefransten Knien. Auf den Straßen lagen tote Soldaten wie auch Zivilisten. Später musste alles wieder aufgeräumt und aufgebaut werden. Dafür waren die Frauen – »Trümmerfrauen« - zuständig. Die Männer waren zum Teil im Krieg gefallen oder waren als Invaliden zurückgekehrt. Mein Bruder und ich sind die Übriggebliebenen, wir können uns noch viel an die Zeiten erinnern. Nie, nie wieder möchten wir diese Zeiten erleben. Etwas anderes: Ich habe ein gutes Jahr um den Pflegegrad 1 gekämpft. Das besagt, pro Woche eine Stunde für Häusliche Pflege. Vor einigen Wochen wurde grundlos die eine Stunde auf eine halbe Stunde gekürzt. Für die Alten ist nicht mehr übrig, die erst mal das heutige schöne Leben in Hülle und Fülle vorangebracht haben. Wie sagte man: »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, nun kann er abtreten.« Wehren war nutzlos. Da gab es Ärger. Es gibt aber Leute, die beziehen Bürgergeld. Ich weiß nicht, sind diese Personen arbeitslos, arbeitsscheu oder haben sie keinen Bock auf Arbeit? Ich denke, wir bräuchten keine Arbeitskräfte aus dem Ausland. Der Arbeitsminister Hubertus Heil sollte seine Mitarbeiter in alle Wohnungen schicken, um den auf Bürgergeld Wartenden das Arbeiten beizubringen. Sieht man sich mal um, gibt es viele Arbeit. Rostock hat immer viele Touristen zu Besuch, wenn die mal in manche Ecken sehen, schütteln sie mit dem Kopf. Am Übergang zur Strandstraße, Nähe »Kogge« befindet sich eine Treppe mit einem längst überholbaren Handläufer. Das ist eine wunderbare handwerkliche Arbeit. Mir ist nicht verständlich, dass die AfD-Abgeordneten mit ihrer rechtspopulistischen und in Teilen rechtsextremen Ideologie im Bundestag sitzen. Sie arbeiten gegen die Thematik im Bundestag. Meines Erachtens sorgen sie nur für Streit, das ist verlorene Zeit – es kommt nichts dabei heraus. Ich schließe mich der Meinung des Herrn Fehrmann (BLITZ vom 2. Juni 2024) betreffend Heizungsgesetz/Gaspipeline an. Diese Angelegenheit hätte Hand und Fuß und wäre längst vom Tisch. Hier ging es um ein bedeutsames Geschäft. Ich muss mit meinem Geschäftspartner kein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Es war ein wichtiges Geschäft für Deutschland. Wir hätten die langen Umwege uns erspart und für die Bevölkerung wäre es auch in dem Rahmen bezahlbar gewesen. Das ist meine Meinung in unserer Demokratie, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Ich hoffe und wünsche, dass meine Worte nicht unbeachtet bleiben. M. F., Rostock (Name dem Verlag bekannt)

M. F., Rostock, 11.06.2024

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