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Freier Eintritt für Anwohner ...

... für das Indian-Spirit-Festival in Eldena. Ich brauche gar bis nach Eldena zu fahren. Den nervigen Bass hörte man Tag und Nacht bis zu uns nach Groß Krams. Mir tun die Leute leid, die sich nur am Wochenende von ihrer Arbeit ausruhen und jetzt wegen der dröhnenden Bassklänge nicht zur Ruhe kommen können. Pflegepersonal und andere Schichtarbeiter, die jetzt weder Tag noch Nacht schlafen können. Genauso wie die arbeitenden Auslieger, die nur am Wochenende von der Arbeit nach Hause kommen und dort Ruhe und Entspannung in ihrem Zuhause finden möchten. Einige Dörfer sind gar so gelegen, dass die Bewohner gleich mehrfach im Sommer an den lärmenden Veranstaltungen teilnehmen müssen. Ob sie wollen oder nicht. Die Rentner und Berufstätige sollen wegen des Klimaschutzes nicht mehr in den Urlaub fliegen, Hausbesitzer sollen ökologisch heizen, Müll vermeiden, die Umwelt pflegen und Energie und an allen Ecken und Enden Ressourcen sparen. Seit Jahren diskutiert man bundesweit heftig darüber, ob die Sylvesterknallerei aus Tierschutzgründen verboten werden soll. In Mecklenburg-Vorpommern spielt sogar eine ganze Woche Non-Stopp-Dauerlärm keine Rolle. Hier kommen zig-tausend Menschen aus ganz Europa angefahren. Diesel, Benzin, Wasser und Energie sparen, Flora und Fauna schützen sind auf einmal nicht mehr Thema und völlig unwichtig. Eine ganze Region wird von diesen »Partys« terrorisiert. Und das alles »just for Fun«. Alleine in unserem Landkreis an 7 langen und lauten Wochenenden im Jahr 2024. Dazu noch eine Woche Airbeat One. Und nach einem langen, fast schlaflosen Wochenende Dauerparty, voller Drönmusik, Pillen, Drogen und Alkohol ohne Ende, geht es dann für etliche tausend Autos und ihren Insassen wieder zurück auf die Straße nach Hause. I ausgeschlafen und aufgeputscht zwischen all den Autofahrern, die wieder zur Arbeit fahren müssen. Auf die gleiche Straße, die morgen wieder Klimakleber mit ihren nervenden Aktionen blockieren. Alles damit die egoistisch geprägte Generation Z sich austoben kann, nachdem sie ja als einzige »Personengruppe besonders unter den unmenschlichen Coronabeschränkungen« zu leiden hatten? Was bekommt unsere restliche, verdiente Gesellschaft? Hat es ähnlich aufwändige Veranstaltungen schon mal für Rentner, Kinder, Menschen mit Behinderungen, oder einfach mal für Arbeiter und Angestellte gegeben? Nein, ich habe nichts gegen Festivals und Veranstaltungen und es darf auch gerne »mal« laut sein. Und eben »mal« und nicht jedes Wochenende, den ganzen Sommer über. Bei Stadtfesten, Jahrmärkten und Straßenfesten wird zumindest ein gewisser Lärmschutz in den Nächten auf Rücksicht auf die Anwohner eingehalten werden. Warum dürfen die Veranstalter sich bei solchen Festivals darüber hinweg setzen? Sind Dorfbewohner weniger »schützenswert«? Warum muss sich eine ganze Region jedes Jahr wieder, den ganzen Sommer über so terrorisieren lassen?

Petra Ehlers, Ehlers, Groß Krams, 06.09.2024

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