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< Zurück zur ÜbersichtSchwerin vernichtet Natur
Ich lese den „Offenen Brief“ des „Wahlschweriners" Michael Drosner zum Thema „Feuerwerksverbot in Schwerin“ mit Entsetzen. Es ehrt diesen Herrn, sich um Umwelt Gedanken zu machen. Er sollte aber lieber dort beginnen, wo er nicht das Unverständnis der Bewohner dieser, unserer Stadt provoziert, sondern echte Probleme zum Thema Umwelt anspricht. Wer in und um Schwerin schöne Stunden oder Tage (von Wochen redet schon keiner mehr!) als Einheimischer bzw. Tourist verbringen möchte, sollte gewarnt sein. Schwerin entwickelt sich immer rasanter zu einer „Schmuddelstadt“! Und das hat nicht mit einem hier und da veranstalteten Feuerwerk zu tun. Es ist einfach der Zustand unserer Stadt. Papierkörbe quellen über, Fast-Food und ToGo-Reste der Liebhaber des ungepflegten Essens, Gastronomieruinen und verdreckte Gastronomiebereiche (besonders der Kiosk in Zippendorf), der ewig verunreinigte Marienplatz (möglichst nichts anfassen bzw. nicht setzen). Dazu sollte sich der Herr Drosner Gedanken machen! Hier weitere Anregungen, die dieser Herr Drosner in seine Agenda aufnehmen könnte: 1. Wir hoffen auf größere Aufmerksamkeit als sogen. Kulturhauptstadt unseres Bundeslandes. Dazu gehören aber befahrbare Straßen (saniert und nicht nur partiell geflickt), saubere und geöffnete Besuchertoiletten (die Büsche sind schon zu stark belastet), gepflegte und nicht extrem verdreckte Haltestellen des NVS. 2. Unsere Hotels sind kaum ausgelastet, aber es wird in Krebsförden schon wieder ein neues gebaut. In diesem Stadtteil (in keinem Fall ein Tourismus-Hotspot!!) gibt es aber schon vier Hotels! Für das fünfte wird wieder ein Biotop geopfert. Tiere, wie z.B. der Wachtelkönig, Rehe, Salamander, Frösche, Schmetterlinge werden von der zu bebauenden Fläche vertrieben. Die Stadtvertreter und NABU wurden diesbezüglich informiert! Wo bleibt der Aufschrei der Umweltverbände oder der „Letzten Generation“? Oder wo bleiben die Stadtvertreter? Gibt es etwa Interessenverwicklungen? 3. Jetzt soll sogar auf dem Parkplatz von Hammer eine Auto-Übungsanlage installiert werden. Gibt es nicht in unbewohnten Regionen der Stadt (z.B. Göhrener Tannen mit extrem viel Freifläche) genügend „Übungsgelände“? Es gab mal in Friedrichstal eine solche Anlage, die keinen und niemand belästigte…In Phase zwei wird dann wahrscheinlich auf dem Hammer-Parkplatz eine Motocross-Strecke eingerichtet, damit gelangweilte Kids sich vergnügen können! Es könnten weitere Problemfelder genannt werden. Vielleicht verabschiedet sich die Mehrheit der Schweriner endlich von der Mentalität des Abwartens nach dem Motto „Es wird schon nicht so schlimm werden“. Wir sollten uns wegen des jetzigen Zustandes der Stadt schämen…Wir wollen „Welterbestadt“ werden – also tun wir auch etwas dafür. Wir die Bewohner, die Stadtvertreter und die Umweltverbände!
Horst FSD DI Göhre, Schwerin, 25.09.2023