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Aus Reihen der 68er, die Demokratie seitens Kohl, Erhard und u.a. Schiller noch direkt erlebt haben, gibt es eine neue Bewegung: Unplugging - Kommunikation ohne instrumentalisierende Smartphones. Viele haben sich an die Instrumentalisierung über Social Media gewöhnt, das Themen vorabsetzt und inhaltlich bestimmt. Noch in den 68ern konnte man so in der Karlsruher Schwarzwaldhalle - vollbesetzt - Helmut Kohl erleben, der stundenlang mit uns 68er-Studenten/innen diskutierte. Wir von den ASTEN wurden dazu auch noch schriftlich eingeladen. Man konnte so auch Erhard erleben - ich in Aalen - wo er an Beispielen erläuterte, was Maßhalten in unserem Wirtschaftssystem bedeutete - eben eine Überhitzung über gesteigertes Konsumverhalten zu vermeiden und Krisen zu entgegnen. Schiller erläuterte so in vielen Orten - auch kleineren - seine Vorstellung der Kürzung des Haushalts. Ich habe dies dann konkret bei der Bundeswehr (1966/1967) erlebt, als es oft kein Benzin gab und wir zu Übungen gehen mussten. Diese Art der Politik seitens der Amtsträger hat das Verständnis über einen direkten, demokratischen Dialog ungemein gefördert. Es wäre gut, wir würden uns heute wieder danach richten.
Herbert Häußer, Crivitz, 24.09.2023