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In ihrer gewohnten Art hat Frau Baerbock in Kiew wieder mal große Worte gebraucht, die nachdenklich machen. Sie dankt der Ukraine dafür, dass sie die westlichen Freiheit verteidige. Abgesehen davon, dass die Ukraine nicht zum westlichen Lager gehört und es aufgrund der inneren Entwicklung auch noch lange nicht wird, kenne wir von der deutschen Politik solche Markisen Worte seit Jahrzehnten. Immer dann, wenn es um die Rechtfertigung militärischen Handelns gegen Staaten oder politischen Entwicklungen geht, die dem Westen nicht genehm sind. Einst gab es nur den Fall Rot der dem Verkündet zum eigenen Fall wurde. Dann wurde Deutschland am Hindukusch verteidigt, mit bekannten Folgen. Nun ist es also die Ukraine, die Deutschland vor den Mächten des Bösen aus dem Osten verteidigt. Unbestritten ist der Krieg in der Ukraine schlecht und nicht hinnehmbar, aber man sollte sich als Außenpolitikerin einer Rhetorik bedienen, die angemessen ist.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 13.09.2023