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Der neue Feind

Die etablierten Parteien sind aufgeschreckt. Die neuesten Umfragewerte vor Landtagswahlen und bundesweit zeigen, neben der AfD als ernstzunehmende Kraft ist das Bündnis Sarah Wagenknecht als neuer Gegenspieler auf dem Plan, der in kurzer Zeit enormen Zulauf erfahren hat. Man kann es täglich verfolgen, wie die großen regierungsnahen Medien einen Sturmlauf gegen das Bündnis und besonders gegen Frau Wagenknecht inszenieren. In Talk-Shows und der Presse wird sie als machtgierig, russlandfreundlich, postkommunistisch, nicht teamfähig, unbelehrbar und, und, und diffamiert. Dem Bündnis wird Nähe zur AfD und Verfassungsfeindlichkeit unterstellt. Das gleiche Szenario wie bei der AfD. Wer nicht denkt, wie gewünscht, und das auch noch öffentlich sagt, ist ein Demokratiefeind. Es ist schon bewundernswert, mit welcher Ruhe und Gelassenheit Frau Wagenknecht auf die Unsachlichkeiten reagiert. Man kann zu der Frau und zu dem Bündnis BSW stehen wie man will, aber sie ist eine kluge Frau, die weiß, wovon sie redet, und das Bündnis hätte nicht so einen Zulauf, wenn es nicht den Nerv vieler Menschen treffen würde. Die Altparteien verstehen in ihrer jahrzehntelangen Selbstherrlichkeit nicht, dass ihr Machtanspruch nicht mehr gegeben ist und dass die Zeitenwende, die sie immer so gerne im Munde führen, auch eine Wende in der politischen Auseinandersetzung bedeutet. Spätestens in Thüringen, Sachsen und Brandenburg werden sie das schmerzlich zu spüren bekommen.

Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 10.08.2024

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