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< Zurück zur ÜbersichtRichtige Einsicht
Die so in der Kritik stehenden Worte von CDU-Chef Friedrich Merz und anderen CDU-Persönlichkeiten zum Umgang mit der AfD sollten erstmal durchdacht werden, ehe man sie sofort ablehnt. Es ist doch auf Dauer nicht haltbar, eine Partei permanent auszugrenzen, die einem wachsenden Teil der Wähler aus dem Herzen spricht. Warum soll es nicht in bestimmten Fragen ein gemeinsames Handeln geben, wenn es zum Wohle der Bürger ist. Die Praxis in einigen Gemeinden zeigt doch, dass es geht, ohne dass gleich die BRD untergeht. Aber anstatt realistisch zu denken, plappert man in den Parteien stereotype Parolen nach, die auf Nachfrage nicht mal richtig begründet werden können. Wenn man genau hinschaut, dann findet man in anderen Parteien zu Fragen der Asylpolitik, der Verbotssucht der Grünen und a. m. die gleichen Positionen wie bei der AfD. Nur dass diese Leute es nur hinter der vorgehaltener Hand, oder am Stammtisch sagen, weil man in Deutschland gleich ein Rechter ist, wenn man anderer Meinung ist. Demokratie ist nur das, was die eigene Partei denkt und tut. Es ist unbestreitbar, dass es in der AfD einzelne Stimmen gibt, die es besser nicht geben sollte. Aber deshalb eine ganze Partei unter Generalverdacht stellen und verbieten wollen? Dann hätten mehrere Parteien schon verboten werden müssen, wenn man da an Geißler oder Huber in der CSU Steinbach in der CDU u.a. denkt. Wahre Demokratie muss andere Meinungen, auch wenn sie z.T. falsch seien mögen, aushalten und ausdiskutieren. Ausgrenzung ist jedenfalls keine Lösung.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 25.07.2023