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Schwerter zu Pflugscharen? Natürlich freue ich mich, wenn es Menschen gibt, die an das berühmte Bibelzitat der DDR-Friedensbewegung erinnern. Doch darf man angesichts von einem grauenhaften Angriffskrieg, der ausschließlich einseitig geführt wird, und zwar aus chauvinistischem, nationalistischem Größenwahn und imperialistischem Expansionsdrang Russlands - da so einfach Hilfe verweigern? Christlicher Glaube, in dessen Zentrum die Nächstenliebe, der Schutz der Witwen und Waisen steht, hat noch andere Perspektiven als jene biblische Botschaft, die auf dem Roten Platz in Moskau laut erschallen sollte. Vielleicht höre oder lese ich davon ja einmal im „Schweriner Blitz am Sonntag“. Der Leserbriefschreiber kann sich meines Beifalls über ein derartiges Tun sicher sein. Aber ich gebe mich keinem Wunschdenken hin, denn ich lese vom Bombardement der NATO in Jugoslawien, das erst erfolgte, weil im UN-Sicherheitsrat eine entsprechende Resolution verhindert wurde zum Schutz der Zivilbevölkerung. Wer mag da wohl sein Veto eingelegt haben? Leider lese ich dann – ja, eben nichts vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, nichts von der Annexion der Krim durch Russland und der russischen Aggression in Georgien, in Moldawien, in der Süd- und Ostukraine, und das auch schon vor 2014. Nein, ich lese auch nicht, warum das vom Parlament der Ukraine beschlossene Assoziierungsabkommen mit der EU vom ukrainischen Präsidenten (Auf wessen Befehl wohl?) seinerzeit nicht unterschrieben wurde. Nein, ich lese auch nichts von „Neurussland“ und anderem imperialistischen Großmachtstreben Russlands. Ich lese das Gegenteil. Die (Propaganda-) Rede ist von NATO- Unterstützungen für Bürgerkriege in der Ostukraine oder vom Maidanputsch. Eine falsche Aussage wird nicht zur Wahrheit – auch wenn sie in einer Dauerschleife der Wahrheit Hohn spricht. Russland wurde und wird nicht bedroht. Das Zögern und Zaudern des "Westens" hat doch in Wahrheit vor allem einen Grund: Die Angst vor der Unberechenbarkeit des russischen Regimes, das im Besitz verheerender Massenvernichtungswaffen ist. Weil der Autor das Buch von M. Moore ("Stupide white Men") erwähnt, empfehle auch ich zwei Bücher: „Entscheidung in Kiew“ von Karl Schlögel und „Der Angriff“ von Serhii Plokhy. Der Autor „Stupide white Men“ blieb in den USA nach meinem Kenntnisstand unbehelligt. Bei Karl Schlögel und Serhii Plokhy wäre ich da nicht so sicher, (das heißt ich bin mir über ihren Status im heutigen Russland sehr sicher!) wenn sie ihre Bücher im Reich Putins veröffentlicht hätten. Genau DAS ist der Unterschied und genau DARUM geht es in diesem russischen Angriffskrieg, der schon vor 2014 begann! Rudolf Hubert Schwerin, den 03.07.2023
Rudolf Hubert, Schwerin, 01.07.2023