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Wenn man schon einen derart polemischen Beitrag verfasst, sollt man a) den Mut haben, seinen vollen Namen veröffentlichen zu lassen, b) das Abgabensystem in der Bundesrepublik kennen und c) vielleicht schon mal über das Prinzip unserer Wirtschaftsordnung nachgedacht haben. Um bei dem Beispiel aus dem Leserbrief zu bleiben: Wenn die Firma, die eine Leiharbeitskraft beschäftigt, einen Stundenlohn von € 25 zahlte, was natürlich begrüßenswert wäre, hätte sie tatsächliche Kosten von € 25 + 21% (gerundet) = € 30,25. Der Leiharbeitsfirma, die € 11 an den Arbeitnehmer auszahlt, entstehen Kosten von €11 + 21% = € 13,31. Damit reduziert sich der unterstellte Gewinn schon mal auf ca. € 11,70. Damit wird aber eine Dienstleistung vergütet, die in unserer dynamischen Wirtschaftswelt gar nicht mehr wegzudenken ist, weil sich viele Firmen nicht langfristig einen großen Personalstamm aufbauen können und wollen, um Kündigungen in schwachen Zeiten zu vermeiden. Aus genau diesem Grund sind Zeitarbeitsfirmen ein wichtiger Baustein des Beschäftigungssystems. Die Halbwahrheiten in dem Leserbrief von Herrn B. sind Wasser auf die Mühlen der Populisten, die ihr Süppchen mit Menschen kochen, die die Dinge nicht zu Ende denken.
Hartmut Exner, Roggentin, 18.07.2021