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< Zurück zur ÜbersichtHundeausstellung am Warnemünder Strand
Vorab sei gleich erwähnt, dass auch ich Hunde mag und somit kein Problem mit diesen Geschöpfen habe, doch gibt es Regeln, an die man sich auch bitteschön halten kann oder auch sollte! Irren ist ja bekanntlich menschlich, diese Erfahrung konnte ich am Sonntag, 4. Juli 2021, bei einem Spaziergang auf der Westmole ganz unverblümt machen. So sehr es mir auch leid tut, Frau S. Finger aus Warnemünde, dass wir uns beide gänzlich getäuscht haben, aber das Problem Hunde am Strand und ihre Besitzer fängt nicht erst am Turm 2 an, oder wie ich es in meinem letzten Leserbrief beschrieb, am Ortsausgang von Warnemünde. Richtung Dierhagen, um Wege zu sparen oder Hinweisschilder einfach zu ignorieren, geht die Hundeausstellung günstigerweise gleich am Strandaufgang 1 bzw. 2 los! Stellt sich also die Frage, warum mit der Hundeausstellung bis Oktober 2021 in der HanseMesse Rostock warten, wenn man diese nach Lust und Laune den ganzen Sommer am Strand von Warnemünde fast umsonst haben kann? Hinzu kommt, dass man dies auf mehreren Kilometern Ostseeküste ganz ungehemmt genießen kann, ohne dass irgendjemand lästige Fragen zum Besten gibt. Also Hundebesitzer (die vernünftigen mal ausgeschlossen), spart euer Geld, fahrt zum Strand nach Warnemünde und die Garantie, einen schönen Tag mit eurem Vierbeiner zu haben, sei euch gewiss. Und sollten sich doch mal irgendwelche dahergelaufenen Strandbesucher aufregen, dass dies kein Hundestrand ist, dann einfach schön ignorieren, beschimpfen, oder wenn gar nicht anders geht, drohen auch! Warum nur ist es so vielen Menschen egal, was mit unserem wunderschönen Ostseestrand passiert. Haben die nächsten Generationen (siehe auch achtlos weggeworfenen Müll) nicht auch das Recht auf dieses, unser kleines Paradies?! Die Ostsee, der Strand und die dazugehörigen Dünen brauchen uns nicht, andersherum wird ein Schuh draus. Wenn man also nicht an die Vernunft eines jeden Einzelnen appellieren kann, muss doch alternativ die Möglichkeit bestehen, hierfür einen Ordnungsdienst bereitzustellen! Sollte sich tatsächlich irgendwann mal von der Obrigkeit der eine oder andere dafür interessieren, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass umgehend diverse Klagelieder angestimmt werden, die dann (aber erst wenn hart gerungen wurde) zu einem Entschluss führen, wobei man die Antwort ja im Prinzip schon vorher kennt, dass für solche Banalitäten keine Gelder zur Verfügung stehen. Andererseits jedoch ist es ja noch nicht so lange her, dass auf dem Höhepunkt der Pandemie (China-Seuche) so viele Ordnungs- bzw. Sicherheitskräfte mobilisiert wurden, dass man zeitweilig das Gefühl hatte, der Volkssturm sein aus der Versenkung empor gestiegen. Nun hat man aber kürzlich erst beschlossen, die Löhne für Staatsbedienstete sowie für Beamte in die Höhe zu schrauben, was angesichts der harten Arbeit und des ständigen Ringens auch völlig in Ordnung ist = eine absolute Frechheit was da im Schweriner Landtag wahrscheinlich auch noch »im Namen des Volkes« vor sich geht, denkt auch nur ein einziger von denen, die da dort sitzen, an die Menschen, die ihre Existenz verloren haben oder arbeitslos geworden sind! Zur Krönung rechtfertigt man das mit einer gewissen Wettbewerbsfähigkeit und einer finanziellen Attraktivität. Und wenn so etwas auch noch von den sogenannten Experten vom Stapel gelassen wird, muss es wohl richtig sein! Lassen wir mal die Polizei und vielleicht den einen oder anderen außen vor, doch alle anderen und gerade Leute, die sowas beschließen, müssen sich die Frage gefallen lassen: Wie viel ist genug, ist der gemeine Mann/Frau weniger wert, oder hat man bis heute noch nicht die richtige Einstellung zu seinem Beruf da oben gefunden, dass dieser von Steuergelder finanziell noch attraktiver gemacht werden muss? Realitätsverlust könnte es natürlich auch sein!
Ronald Schulz, Rostock, 14.07.2021