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< Zurück zur ÜbersichtWas ist der "Anschluss"?
In einem Leserbrief vom 11. Juni 2023 wird die Zeit nach 1945 als „relativ friedvoll“ bewertet. Allerdings, so der Autor, war dieser ‚Frieden‘ nicht ungetrübt, denn es gab auch „grauenvolles Leiden“. Sicherlich sind damit in Europa die Ereignisse in Berlin 1953, Ungarn 1956 und Prag 1968 gemeint. Die imperialistische Aggression ließ in diesen Jahren und in diesen Ländern nicht lange auf sich warten, weil die Produktionsmittel des „militärisch- industriellen Komplexes“ in der Sowjetunion ausschließlich in den Händen des sozialistischen Staates lagen. So ein „staatsmonopolistischer Kapitalismus“ – auch Imperialismus genannt - setzt den Prozess der Profitmaximierung gesetzmäßig fort! Mit derselben ‚Gesetzmäßigkeit‘, mit der er seine Macht sichert – und zwar mit allen Mitteln! Denn, nach Marx: „Es ist das Sein, das das Bewusstsein bestimmt!“ Dann schreibt der Autor vom „Zerfall des soz. Lagers“ und von einem „Anschluss“. Beim ersten kann ich noch mitgehen in marxistischer Doktrin: Der „Zerfall des sozialistischen Lagers“ ist sicherlich als „historischer Rückschlag“ einzuordnen. Aber was ist mit „Anschluss“ gemeint? Wenn der Autor mir diese Frage noch beantwortet, bin ich ihm in Dankbarkeit verbunden.
Rudolf Hubert, Schwerin, 11.06.2023