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< Zurück zur ÜbersichtMan hat sich daran gewöhnt
Das ist leider der Lauf der Geschichte, man gewöhnt sich an Kriege. Nach bald 500 Tagen Krieg in der Ukraine rückt das dortige Geschehen im Bewusstsein der Menschen immer mehr in den Hintergrund. Das war so beim Krieg in Afghanistan, im Irak, in Syrien u.s.w. Wer macht sich heute noch Gedanken um die ständigen Kriege in Afrika und im Nahen Osten? Im Kosowo reift ein neuer Balkankonflikt heran - wen schert das groß? Die Politik kennt keine anderen Mittel als immer neue beiderseitigen Sanktionen, die zwar nichts bringen, aber den Anschein erwecken, man tue etwas. Diplomatie ist zu etwas verkommen, das keiner mehr will und kann. Stattdesen gilt der alte preußische Satz: Krieg ist die Fortsetzung der Diplomatie, nur mit anderen Mitteln. Da wird über Klima und Weltrettung debattiert, ohne zu verstehen, dass das alles nichts hilft, wenn die Welt in Kriegen zerstört wird. Hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht, wie diese Kriege jeden Tag dem Klima schaden, was da alles in die Atmosphäre gejagt wird an Giftstoffen? Und alles nur, weil Politiker nichts anderes können, als um Macht und Vorherrschaft zu pokern. Am Ende bleiben nur Katzenjammer und verschwendete Menschenleben. Einstein hatte Recht, als er sagte: das All und die Dummheit der Menschen sind unendlich, wobei ich mir beim All nicht sicher bin.
Karl-Heinz Fehrmann, Schwerin, 03.06.2023