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Mit Blick auf 800 Jahre Wismar möchten wir die Aufmerksamkeit der Bürger unserer Stadt auf das Regelwerk unserer Vorfahren lenken. In der unter genannten Quelle fanden wir diese Verse: Bistu Stad Rêghementes man, Twelff artikel sêe merklik an: Eyndracht mâek den borgern dyn, Meyne best schalt erste syn, Vorhôge de wîsen in gûder vârt, Der stad ingeld sy wol bewârt, Kert tôm besten an gûder grund, Dyn nâber sy dyn vnd du syn vrund, Bescherme dat recht an gûder acht, De arme sy lyk dem rîken betracht, Ghût ghesette hold wol by macht, Legh aff, is ichtswat quâds bedacht, Lâd landesheren heren blyuen, Hold, wat wîse meister beschrîuen: Welk stad nicht desse stucke hât, De zelden zunder zorge stât. Ueber weise Regeln für die Stadtobrigkeiten in dem Stadtbuche von Ribnitz, in Mekl. Jahrb. Bd. 39 (1874) S. 101 – 103 Übersetzung: Gehörst du zur Stadtobrigkeit, sollen zwölf Regeln dein Handeln bestimmen: Für Eintracht sorge bei den Bürgern dein, Das Gemeinwohl soll das erste sein, Erfreue die Weisen in würdiger Art, Der Stadt Interessen seien wohl bewahrt, Sorg’ für das Beste ohne eigenen Grund, Dein Nachbar sei dein und du sein Frund, Bewahre das Recht mit großer Acht, Der Arme sei dem Reichen gleich betracht, Mit guten Gesetzen bewahre die Macht, Leg' ab, was schlecht bedacht, Lass' Landesherren Herren bleiben, Halt' ein, was weise Meister schreiben: Eine Stadt, die diese Dinge nicht bedenkt, Wird selten ohne Sorgen gelenkt. (Na, da fehlt heute wohl noch ein Stückchen Verwaltungskultur beim Umgang mit den Bürgern.) Dr. Klaus-Jürgen Pede, Collegium Hanseaticum der Wissemariae 1. Aldermann
Klaus-Jürgen Pede, Wismar, 04.06.2022