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< Zurück zur ÜbersichtUmgang mit Gärten und Grünflächen
Hallo Frau Susanne R., ich kann mich Ihren Ausführungen nur anschließen. Auch wenn ich kein Kleingärtner bin, so ärgere ich mich oft darüber, wie mit den Grünflächen und Kleingärten in unserer Stadt umgegangen wird. Schauen wir uns die Stadtmitte an. Stück für Stück verschwinden hier die Grünflächen, am Rathaus, bald am Bussebart, am Bahnhof und auch im Osthafen werden Grünflächen weichen müssen. Es bleiben der Rosengarten mit den gestutzten Linden und die überschaubaren Sichtachsen der Wallanlagen. Aber zurück zu den Kleingärten. Wie ich verstanden habe, wurde das Projekt der Trassenerweiterung nach Reutershagen bereits vor Zeiten durch die Bürgerschaft beschlossen. Jetzt geht es nur noch darum, wie und wann es realisiert wird. Grundsätzliche Einwände zum Projekt selbst, hätten bis spätestens vor Beschlussfassung eingereicht werden können, was offenbar niemand getan hat. Jetzt steht das Vorhaben vor der Umsetzung und es bleibt zu hoffen, dass mit der erneuten Überprüfung andere Wege gefunden werden und damit die betroffenen Kleingärten bestehen bleiben. Aus meiner Sicht ist in diesem Zusammenhang aber noch eine andere Sache für die Erhaltung der 155 Kleingartenanlagen mit ihren 15.000 Parzellen von großer Bedeutung. Im letzten Jahr wurde ein Kleingartenentwicklungskonzept veröffentlicht, welches später auch in Rostocks Flächennutzungsplan integriert werden soll. In diesem Konzept wurde der Schlüssel für die Kleingartenversorgung in Rostock von 1:7 (ein Garten für sieben Geschosswohnungen) auf 1:9 verändert. Für die bestehenden 15.000 Kleingärten bedeutet das, dass die Stadt mit mehr als 2.500 Kleingärten nun überversorgt ist. Gleichzeitig wurde anhand von Parametern eine Bewertung der 155 Kleingartenanlagen vorgenommen, von denen aber nur insgesamt 103 mit einem »Gut« oder »Sehr gut« bewertet wurden, die somit als geschützt in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden. Schauen Sie sich bitte dieses Kleingartenentwicklungskonzept auf der Homepage des Rostocker Rathauses an und bilden Sie sich Ihre Meinung. Insbesondere für Kleingärtner müsste es sehr interessant sein. Das Konzept soll in den nächsten Monaten auf einer Sitzung der Bürgerschaft bestätigt werden und es wird die Grundlage dafür sein, wie zukünftig mit den Gärten in unserer Stadt umgegangen wird und welcher Bestand erhalten bleibt. Wird das Konzept in der jetzigen Form durch die Bürgerschaft bestätigt, sind spätere Veränderungen schwer zu erwirken. Deshalb macht es Sinn, sich dieses Konzept vor der Beschlussfassung genau anzuschauen und zu entscheiden, ob es das ist, was wir wollen. Ich persönlich würde es gut finden, wenn alle 15.000 Kleingärten erhalten blieben, denn es wurden schon zu viele Anlagen für Bauvorhaben umgenutzt.
Anonym., Rostock (Name dem Verlag bekannt), 17.05.2023