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Am 22. März war der Tag des Wassers. Es gab zahlreiche interessante Veranstaltung und die Umweltproblematik rund um das Wasser war Thema zahlreicher Fernsehbeiträge. Leider hat man die Umweltproblematik rund um den sogenannten „grünen“ Wasserstoff ausgeklammert. Warum? Um „grünen“ Wasserstoff herzustellen, bedarf es riesiger Mengen Wasser. Würden wir die gesamte Mecklenburger Seenplatte leerpumpen, würde es nicht ausreichen, um die Stadt Schwerin mit Wasserstoff zu versorgen. Wir holen uns stattdessen das Wasser aus Afrika, aus Ländern, die unter Wassermangel leiden. Um „grünen“ Wasserstoff zu produzieren, braucht man Trinkwasserqualität. Es ist zu befürchten, dass die Entsalzungsanlagen in Afrika und jene, die sicherlich jetzt mit Hochdruck neu gebaut werden, nicht genutzt werden, um die afrikanische Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, sondern zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff für unseren Bedarf. Dann wird der „grüne“ Wasserstoff mit schwerölbetriebenen Tankern, sehr energieverlustreich (weil der Wasserstoff verlustreich komprimiert werden muss) zu den wassergefährdenden Terminals nach Deutschland geschifft, was die Meere gefährdet. Man könnte auch mittels Stroms aus Kernenergie Wasserstoff produzieren oder wie in den USA auf direktem Wege, wie das KKW Nine Mile Point als Spitzentechnologie zeigt. Aber das wollen wir ja nicht in unserer schönen „grünen“ Wasserstoff-Welt.
Marion Sönnichsen, Schwerin, 30.03.2023